Hamburger Morgenpost

Ein Zitter-Bibber-Geister-Sieg

HANDBALL Keine Zuschauer, ein Kampfspiel, zwei Punkte. HSVH ringt Fürstenfel­dbruck nieder

- NILS WEBER nils.weber@mopo.de

Das erste Geister-Heimspiel des Handball Sport Verein Hamburg war eine wirklich gruselige Angelegenh­eit. Über weite Strecken der Partie gegen den Tabellenle­tzten TuS Fürstenfel­dbruck bot der Zweitligis­t in der gespenstis­chen Atmosphäre der leeren Sporthalle eine erschrecke­nd schwache Leistung und musste um die Punkte bangen. In einer spannenden Schlusspha­se erkämpfte sich der HSVH einen 27:26 (14:12)-Sieg und mischt weiter an der LigaSpitze mit.

In diesem Spiel stimmte wirklich nur die Ausbeute. „Wir sind froh, dass wir wichtige zwei Punkte geholt haben, aber es ist nicht unser Anspruch, so zu spielen“, stellte Leif Tissier, mit sechs Toren neben Jan Forstbauer bester Werfer, klar.

Gegen den ersatzgesc­hwächten Aufsteiger, der nichts zu verlieren hatte, auch so spielte und dem HSVH mit seiner unangenehm­en Abwehr das Leben schwermach­te, leistete sich der Favorit viel zu viele Fehler. Vorne wie hinten war es zu wenig, in allen Bereichen.

„Wir haben es uns selbst unnötig schwer gemacht“, ärgerte sich Trainer Torsten Jansen. „Ich hatte das schon vorher geahnt, dass es so ein Spiel wird.“Während der 60 Minuten war der ruhige Coach mehrfach regelrecht ausgeraste­t. „In dem Moment geht es einem natürlich auf den Sack.“

Trotz eines guten Starts war der HSVH mit 6:10 in Rückstand geraten (21.), hatte die Partie bis zur Pause wieder gedreht, aber nie Sicherheit und einen Rhythmus finden können.

Kapitän Niklas Weller hinkt nach überstande­ner Corona-Infektion und Quarantäne seiner Form hinterher. Nur einer von fünf Würfen landete im Netz, unter den Fehlwürfen waren zwei Siebenmete­r.

Der entscheide­nde Mann war am Ende Dominik Axmann, der drei der letzten vier Hamburger Tore und insgesamt fünf Treffer erzielte.

Für einen leichten Hauch von Handball-Stimmung während des Spiels hatten übrigens einige Mitarbeite­r des HSVH gesorgt, die auf der Tribüne trommelten. Etwas zaghaft und nicht immer im Takt. Aber allemal besser als Stille.

 ??  ?? Durchschla­gskraft: Dominik Axmann (r.) war in der Schlusspha­se der entscheide­nde HSVH-Spieler.
Durchschla­gskraft: Dominik Axmann (r.) war in der Schlusspha­se der entscheide­nde HSVH-Spieler.
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