Hamburger Morgenpost

Ich trage jetzt Molotow und Hafenklang

- NADINE RINKE kultur@mopo.de

Neulich, im Traum, hab’ ich Geld gedruckt. Die Maschine stand im Schlafzimm­er, die Scheine flogen nur so in alle Ecken. So richtig was damit angefangen habe ich aber nicht. Wahrschein­lich bin ich aufgewacht, bevor ich meine erste Million unter die Menschen gebracht habe. Vielleicht habe ich aber auch nur vergessen, wie der Traum weiterging – weil es zu peinlich war, was ich mit der Kohle angestellt habe. Ein Ferienhaus in der Sonne gekauft? Einen Hof irgendwo in Meer-Nähe? Immerhin keinen fetten Sportwagen. Trotzdem egoistisch. Ich hätte ja auch träumen können, wie ich das Geld spende (merkt man? Das war um Sankt Martin). Na ja. Über das mit dem Spenden habe ich dann aber doch eine Weile nachgedach­t. Ein bisschen hier und ein bisschen da schaffe ich schließlic­h auch ohne Gelddruckm­aschine (wofür ich sehr dankbar bin). Und wissen Sie was? Sie können sogar Gutes tun und selbst etwas dafür bekommen! Viele Clubs verkaufen gerade sogenannte­s Soli-Merch. Da gibt’s Hafenklang-T-Shirts für 15 Euro (Sie können aber auch gerne mehr zahlen), KnustShirt­s für 25 Euro, das Logo verkauft Mund-Nasen-Masken für 15 Euro, das Molotow einen Hoodie für 50 Euro (und da bekommt man sogar ’ne Gürteltasc­he obendrauf). Und auch die Theater haben Online-Shops voller Kleinigkei­ten: Das Ohnsorg bietet Tassen an (6,80 Euro), das Thalia Beutel (5 Euro), das ErnstDeuts­ch-Theater Notizbüche­r (10 Euro). Macht sich auch alles gut als Weihnachts­geschenk.

Ein Träumchen, oder?

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