Schicksalsjahre einer Königin
STREAMING Die vierte Staffel des Serien-Hits „The Crown“
Ach du liebe Güte, was ’n Drama. Netflix startet die vierte Staffel der gefeierten und mehrfach ausgezeichneten Serie „The Crown“– und eine Katastrophe nach der nächsten jagt über den Bildschirm. Die Royals, so hört man, sollen empört sein über die neuen Folgen. Vor allem Prinz Charles werde falsch dargestellt, so Palast-Insider. „Sein Name wird durch den Dreck gezogen!“
Nun, der Thronfolger spielt in Staffel vier in der Tat eine große Rolle. Denn diesmal – gezeigt werden die Jahre 1979 bis 1990 – geht’s auch um Dianas Eintritt in die royale Familie. Und dass da nur selten eitel Sonnenschein war, davon hat vermutlich jeder schon einmal gehört. Doch Lady Di (Emma Corrin mit perfekt scheuem Rehblick) ist nicht die Einzige, die die sowieso schon angeknackste Welt der „Krone“durcheinanderbringt.
Auftritt Margaret Thatcher (Gillian Anderson), bekannt als „Eiserne
Lady“. Elf Jahre lang wird sie Großbritannien anführen. „Zwei
Frauen, die den Laden schmeißen – das ist das Letzte, was dieses Land braucht“, sagt Prinz Philip (Tobias Menzies) gleich in der ersten Folge zur Queen (Olivia Coleman). Thatchers Mann (Stephen Boxer) hat Ähnliches parat: „Zwei Frauen in den Wechseljahren, das wird spannend.“Die Queen und die Premierministerin sind nur sechs Monate auseinander, aber natürlich liegen Welten zwischen ihnen. Wie diese beiden Anführerinnen versuchen (müssen), miteinander zu arbeiten – in der Zeit von IRA-Terror, Falklandkrieg und enormer Arbeitslosigkeit – auch davon erzählt diese Staffel.
Wie immer geht es um reale historische Ereignisse. Die privaten Gespräche und vieles, was hinter verschlossenen Türen stattfand, sind natürlich Fiktion. Der Kampf zwischen Diana und Camilla (Emerald Fennell) um Charles’ (Josh O’Connor) Liebe, den die junge Prinzessin gar nicht gewinnen kann, kann sich so abgespielt haben wie Serienschöpfer Peter Morgan es dem Zuschauer serviert – muss aber nicht.
„Nun, wir waren zu dritt in unserer Ehe. Das war ein bisschen viel“, hat Diana vor 25 Jahren in ihrem berühmten BBC-Interview gesagt. Das größte Drama ist eben manchmal einfach die Realität.