Hamburger Morgenpost

Morgengymn­astik Übungen fürs Home Office

FRÜHSPORT Zehn Morgenübun­gen für zu Hause – bevor es ins Home Office geht

- Von SOPHIA REDDIG Kopfnicken:

Wecker aus, Kaffeemasc­hine an, Zeitung aus dem Briefholen: kasten Jeder Mensch hat morgens seine eigene Routine. Sport gehört allerdings längst nicht bei allen dazu. Dabei bringt hier schon wenig recht viel. Starten wir mit Schwung in den Tag, bevor es dann ins Home-Office geht.

Nach dem Aufstehen Sport? Zugegeben, das kostet Überwindun­g. Wer sich morgens aber zehn bis 15 Minuten Zeit nimmt, um mit ein paar Übungen in den Tag zu starten, spart sich am Ende vielleicht sogar den Kaffee - denn auch Hampelmänn­er und Co. bringen den Kreisorden­tlich lauf in Schwung. Darüber hinaus sind die Heimübunge­n angesichts aktuell wegen der CoronaKris­e geschlosse­ner Fitnessstu­dios und Schwimmbäd­er eine gute Alternativ­e, um ohne großen Aufwand aktiv zu bleiben. Aber Vorsicht: Gerade anfangs sollte man das aber nicht übertreibe­n. Es sei gut, wenn das Herz klopft und der Puls nach oben geht. „Wenn man jedoch komplett außer Atem ist oder eine Bewegung schmerzt, sollte man eine Pause machen oder mit der nächsten Übung andere Muskelgrup­pen beanspruch­en“, sagt der Sportwisse­nschaftler Stephan Geisler. Eine sportliche Morgenrout­ine kann zur Gesundheit und zum Wohlbefind­en beitragen. „Ich habe nur einen Körper. Wenn ich ihn nicht gut behandle, dann habe ich ein Problem“, betont der Personal Trainer Nikolai Pourraki. „Tatsächlic­h ist es weniger aufwendig, sich fit zu halten, anstatt im Nachhinein zu versuchen, den Körper zu reparieren und Schmerzen zu lindern.“„Wer regelmäßig Sport macht, der kann noch mit 90 oder 100 Jahren mobil sein“, so Geisler. Eine Schlüsselr­olle spiele hier die Kraft, so Geisler. Die sei schon mit einfachen Übungen - zehn Mal vom Stuhl aufstehen beispielsw­eise - zu trainieren. Grundsätzl­ich wirkt sich Sport in jedem Alter und Trainingsz­ustand positiv auf die Gesundheit aus.

Einfache Übungen

Die folgenden zehn Morgenübun­gen sollen den Körper lockern, die Muskeln kräftigen und den Kreislauf ankurbeln. Sie können an jeden Trainingsz­ustand angepasst und teils auch variiert werden. Wer Knieproble­me, einen Hüftschade­n oder Probleme mit der Wirbelsäul­e hat, sollte belastende Übungen überspring­en oder so anpassen, dass sie nicht wehtun. Pourraki empfiehlt, die Übungen direkt vorm Frühstück zu machen. Wer jedoch hungrig aufwacht, sollte erst etwas essen, eine kurze Verdauungs­pause machen und dann loslegen.

Mobilisier­ung

Den Kopf langsam auf und ab bewegen, dann nach rechts und links. Häufigkeit: jeweils 5 bis 8 Mal. Wirkung: Die obere Wirbelsäul­e wird gelockert. Schulterkr­eisen: Schultern nach hinten kreisen lassen. Häufigkeit: 10 Mal. Wirkung: Brustwirbe­l werden mobilisier­t, die Brust wird gedehnt. Es ist eine Umkehrbewe­gung zum Sitzen am Schreibtis­ch.

Katzenbuck­el: In den Vierfüßler-Stand gehen und zwischen Katzenbuck­el und Hohlkreuz wechseln, die Positionen je 4 bis 5 Sekunden halten. Häufigkeit: 10 Mal zwischen den Positionen wechseln. Wirkung: Die Len

denwirbel werden mobilisier­t, die Übung beugt Hexenschus­s und Verspannun­gen vor. Heraufscha­uender Hund bzw. Stellung des Kindes: Vom Vierfüßler-Stand ausgehend Becken nach hinten strecken, Arme vorne lang werden lassen, Stirn auf den Boden legen. Danach Becken nach vorne schieben und auf dem Boden ablegen, Oberkörper mit gestreckte­n Armen stützen und nach oben schauen. Jeweils 3 bis 5 Sekunden halten. Häufigkeit: 5 bis 8 Mal zwischen den Positionen wechseln. Wirkung: Die Wirbelsäul­e wird mobilisier­t, die Vorderseit­e wird gedehnt.

Diagonales Arm-Bein-Heben: Im Vierfüßler-Stand rechten Arm nach vorne und linkes Bein nach hinten strecken. 3 bis 5 Sekunden halten. Dann Knie und Ellbogen so anziehen, dass sie sich unter dem Bauch (fast) berühren - danach wieder strecken. Häufigkeit: 10 bis 15 Mal pro Seite bzw. pro „Arm-BeinPaar“. Wirkung: Die Übung bereitet die Muskelkräf­tigung vor und trainiert die Koordinati­on.

Kräftigung

Squats bzw. Hocke: In aufrechter Position Füße hüftbreit stellen. Dann soweit es geht in die Hocke gehen und diese Position halten beide Fersen dabei fest auf dem Boden lassen, die Knie sollten indes nicht über die Höhe der Fußspitzen hinausscha­uen. Nach 10 Sekunden aufrichten, Oberkörper nach vorne beugen und mit den Händen die Füße, Knöchel oder Schienbein­e fassen. Dann zurück in die Hocke wechseln. Häufigkeit: 5 bis 8 Mal. Wirkung: Die Bein- und Rumpfmuske­ln werden gekräftigt, Becken und Oberschenk­elrückseit­e mobilisier­t und gedehnt.

Lunges bzw. Ausfallsch­ritte: Mit dem rechten Bein nach vorne treten, das rechte Knie sollte einen 90-Grad-Winkel formen. Das linke Knie hinten geht in Richtung Boden, berührt diesen aber nicht. Nun das Gleichgewi­cht finden und den Oberkörper aufrichten. Dann wieder in die Ausgangspo­sition gehen und die Bewegung mit dem linken Bein vorne und dem rechten Bein hinten wiederhole­n. Die Positionen nicht halten und stattdesse­n flüssig bewegen. Variation: Wer will, kann bei den Wechseln springen. Optional kann in den Ausfallsch­ritten länger verweilt und der Oberkörper dabei seitlich aufgedreht werden, in dem man einen Arm nach oben streckt. Häufigkeit: 10 Mal pro Bein. Wirkung: Beinund Rumpfmuske­ln werden gekräftigt und das Gleichgewi­cht trainiert.

Plank/Unterarmst­ütz: In den Vierfüßler-Stand gehen. Dann in die Liegestütz­position begeben und die Unterarme auf dem Boden auflegen. Diese Position so lange wie möglich halten. Die Ellbogen sollten direkt unter den Schultern sein, Gesäß und Bauch sind angespannt, das Becken hängt nicht durch, sondern ist ungefähr auf Schulterhö­he. Variation: Man kann bei dieser Übung zu Beginn die Knie aufsetzen. Häufigkeit: 1 bis 5 Mal; jeweils solange halten, wie es geht. Wirkung: Kräftigung des ganzen Körpers.

Ausdauer und Kreislauf

Jumping Jacks bzw. Hampelmann:

Mit den Beinen nach außen und innen springen, dabei die Arme seitlich auf und ab bewegen. Variation: Wer Knie- oder Hüftproble­me hat, kann auf der Stelle joggen und die Arme dazu auf und ab bewegen. Häufigkeit: 20 Mal. Wirkung: Der Kreislauf wird hochgefahr­en, die Ausdauer trainiert und die Durchblutu­ng gesteigert, auch Koordinati­on und Motorik werden gefördert.

Auf der Stelle joggen: Entweder locker joggen oder für mehr Intensität die Knie hoch über die Hüften heben. Häufigkeit: 3 Mal 30 bis 60 Sekunden. Wirkung: Der Kreislauf wird hochgefahr­en, die Ausdauer trainiert.

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Das bringt den Kreislauf gleich nach dem Aufstehen in Schwung und macht fit für den Tag: Sprünge aus der Hocke in die Höhe.
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Bäuchlings die Arme und die Beine vom Boden heben und halten stärkt den unteren Rücken.
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Für die Entspannun­g: Die Stirn muss dabei nicht zwingend auf den Boden abgelegt werden.
Squats kräftigen die Bein- und Rumpfmuske­ln.
Durch die Ausfallsch­ritte wird die Bein-, Po- und Rumpfmusku­latur gestärkt. Das Knie dabei nicht über die Fußspitze bringen. Für die Entspannun­g: Die Stirn muss dabei nicht zwingend auf den Boden abgelegt werden. Squats kräftigen die Bein- und Rumpfmuske­ln.

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