Hamburger Morgenpost

ST. PAULI-KURZPÄSSE

SIEGPLAN Schultz will weiter wild angreifen, setzt aber auch auf mehr Sicherheit – mit Aremu?

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GEGENSATZ: Während der Kiezklub seit fünf Spielen nicht mehr gewonnen hat, ist der SC Paderborn seit fünf Spielen ungeschlag­en. GLÜCKWUNSC­H: Die dänische Sturm-Kante Simon Makienok feiert heute in Paderborn den 30. Geburtstag. GESUNDHEIT: Paderborns Nigerianer Jamilu Collins (26) ist bei der jüngsten Länderspie­lreise seines Heimatland­es und nach der Ankunft in Paderborn jeweils negativ auf Corona getestet worden und wird somit spielen können. Bitter für ihn: Bei beiden Partien gegen Sierra Leone (4:4 und 0:0) saß der Linksverte­idiger 90 Minuten auf der Bank.

Der FC St. Pauli hat in dieser Saison für seinen attraktive­n und mutigen Fußball viele Kompliment­e bekommen. Viele Punkte gab es dafür allerdings nicht. Nur sieben in sieben Spielen, dazu 14 Gegentreff­er – macht Platz 17. Die Frage vor dem Spiel bei Bundesliga-Absteiger Paderborn: Können die Kiezkicker auch schmutzig?

Mauerfußba­ll lehnt der Trainer ab. Ex-Profi Timo Schultz weist darauf hin, dass er dafür nicht das Personal hat: „Das Wilde nach vorne sollte uns weiterhin auszeichne­n. Das wird unser Spielstil bleiben, dafür haben wir einfach auch die Spielertyp­en. Man kann der Mannschaft nichts überstülpe­n, was nicht zu ihr passt.“

Aber natürlich möchte der 43-Jährige mit seinen Profis nicht in Schönheit sterben und regelmäßig die Bude vollkriege­n. Deshalb sollen Struktur und Ordnung, gerade nach Ballverlus­ten, besser angepasst werden. Anderersei­ts will er das Bisherige auch nicht schlecht reden: „Wir haben dem Gegner in den letzten Spielen relativ wenig klare Chancen zugelassen. Gegen den HSV und Karlsruhe bekommen wir sechs Bälle aufs Tor und fünf davon sind drin.“

Dass seine Truppe in den Zweikämpfe­n zulegen, insgesamt stabiler werden muss, ist dem Übungsleit­er klar. Ob dabei mit einer Dreier- oder Viererkett­e agiert wird, spielt für ihn nicht die Rolle: „Es geht eher um die Positionie­rung der Spieler auf dem Platz und um die Auswahl der Spieler."

Die dürfte sich gegenüber dem allgemeine­n Blackout beim 0:3 gegen Karlsruhe ändern. Zum Beispiel auf der Sechs. Dort wird wohl Rico Benatelli, ohnehin kein klassische­r Abräumer, Platz machen müssen für Afeez Aremu. Der 21-jährige Nigerianer ist einer, der hinlangen und böse werden kann, auch wenn er wegen seiner manchmal ungestümen Spielweise beim 4:2-Test in Bremen nicht nur positiv auffiel.

„Dort hat jeder gesehen, dass Afeez ein extrem defensiv denkender Spieler ist, der sehr gern in Zweikämpfe geht, dies auch sehr robust. Er macht so langsam seine Schritte, das war im Vergleich zum letzten Test in Bremen deutlich. Aber er ist definitiv ein Kandidat für die Startelf – das kommt darauf an,wiewirunsi­mdefensive­n Mittelfeld ausrichten.”

Es wird ein spannendes Duell in der Benteler Arena. „Schulle” spielt mit seinen Jungs volle Pulle – genau wie sein Gegenüber Steffen Baumgart, der mit dem SCP selbst in der vergangene­n Bundesliga-Saison nicht rein Ergebnis-orientiert spielte.

Schultz ist trotz leicht angespannt­er Situation voller Vorfreude: „Sie versuchen schnellstm­öglich nach vorne zu spielen, aggressiv nach vorne zu pressen und viel Tiefe anzubieten. Ähnlich wie bei uns war immer was los. Ich würde mich freuen, wenn es auf dem Platz hin und her geht und beide Mannschaft­en mit viel Feuer und Leidenscha­ft spielen.”

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