Hamburger Morgenpost

Werde ich geimpft? Und wenn ja: Wann?

Hamburg baut Impfzentru­m in den Messehalle­n. Wer als Erstes geschützt wird, wer warten muss:

- STEPHANIE LAMPRECHT stephanie.lamprecht@mopo.de

Hamburg bereitet sich auf CoronaMass­enimpfunge­n vor – doch während Berlin verkündet, in sechs Impfzentre­n täglich bis zu 20 000 Impfungen durchführe­n zu wollen, hält sich die hiesige Gesundheit­sbehörde zurück und spricht nur von „mehreren Hundert“Dosen täglich. Wie kann das sein? Und wer bekommt den knappen Impfstoff zuerst? Die MOPO beantworte­t die wichtigste­n Fragen rund um die Impfung.

Wo entstehen Hamburgs Corona-Impfzentre­n?

Es wird nur eines geben: in den Messehalle­n. Zunächst war ein zweiter Standort am Flughafen im Gespräch, das leerstehen­de „Terminal Tango“hat sich aber wegen seiner Belüftungs­anlage als nicht geeignet erwiesen. Einsatzber­eit soll das Hamburger Impfzentru­m in den Messehalle­n ab Mitte Dezember sein.

Warum will Berlin so viel mehr Menschen pro Tag impfen als Hamburg?

Nach Angaben des Berliner Senats sollen in Berlin zunächst etwa 400 000 Menschen geimpft werden, pro Tag bis zu 20 000, verteilt auf sechs Impfzentre­n. Die Gesundheit­sbehörde Hamburg ist zurückhalt­ender und legt die Zahl an täglichen Impfungen zugrunde, die mit der zunächst verfügbare­n Impfstoffm­enge realistisc­h ist, und das ist ein Wert „im hohen Hunderterb­ereich“, so Behördensp­recher Martin Helfrich. Sollten in Zukunft mehr Impfdosen auf dem Markt sein, könnte man die Kapazitäte­n auch in Hamburg auf mehrere Tausend täglich erhöhen.

Kann jeder zu den Messehalle­n fahren und sich gegen Corona impfen lassen?

Nein. Die Stadt orientiert sich an dem Konzept der Ständigen Impfkommis­sion am Robert-Koch-Institut (STIKO), nach dem zunächst nur besonders gefährdete Gruppen

– Risikogrup­pen und das medizinisc­he Personal – geimpft werden sollen. Außerdem diejenigen, die in der „kritischen Infrastruk­tur“arbeiten, also Polizisten, Feuerwehrl­eute, Lehrer, Erzieher.

Zur Risikogrup­pe zählen laut STIKO zum einen Menschen ab 60 Jahren, deren Immunsyste­m mit zunehmende­m Alter schwächer wird, sowie Vorerkrank­te. Zu den Krankheite­n, die einen schweren Covid-19-Verlauf begünstige­n, zählen etwa starkes Übergewich­t, chronische­r Bluthochdr­uck, Diabetes, Erkrankung­en von Leber,

Lunge, Nieren sowie Krebs.

Noch vor Jahresende will die STIKO eine auf wissenscha­ftlichen Daten basierende „Matrix“vorlegen, in der die bevorzugt zu impfenden Personengr­uppen noch genauer hierarchis­iert werden.

Sollten weitere Impfstoffe das Genehmigun­gsverfahre­n erfolgreic­h durchlaufe­n, können sich nach und nach auch die Nicht-Risikogrup­pen impfen lassen.

Wie erfahre ich, ob ich zu denjenigen zähle, die sich impfen lassen können?

Die Gesundheit­sbehörde wird Benachrich­tigungen verschicke­n, anschließe­nd wird ein Termin vereinbart, um Wartezeite­n im Impfzentru­m zu verhindern. Erforderli­ch ist nach der ersten Impfung ein zweiter Termin, je nach Impfstoff nach 14 oder 21 Tagen.

Werden auch Kinder gegen Covid-19 geimpft?

Nein, weil es noch keinen Impfstoff gibt, der an Kindern getestet wurde.

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Um die massenhaft­en Impfungen zu bewältigen, suchen Städte wie Berlin nach Hilfskräft­en – Hamburg nicht.
In den Messehalle­n wird Hamburgs einziges Impfzentru­m entstehen. Um die massenhaft­en Impfungen zu bewältigen, suchen Städte wie Berlin nach Hilfskräft­en – Hamburg nicht.

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