Hamburger Morgenpost

St. Pauli fehlen die Anführer

ANALYSE Kein Spieler ist Boss! Bornemann: „Schultz ist der richtige Trainer für den Umbruch”

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Kiezklub steckt im Keller.

dem konnte er seinen Kasten nie ganz sauberhalt­en, was gewiss nicht seine Schuld ist. Diesen „Rekord” teilen sich die Braun-Weißen mit dem Schlusslic­ht Würzburg.

Alarm am Millerntor. Sportchef Andreas Bornemann zur MOPO: „Wir dürfen nichts unterschät­zen, aber wir sollten auch nichts überdramat­isieren und dürfen nicht in Panik verfallen.” Was ihm Mut macht: „Unsere Leistungen hätten für ein paar Punkte mehr getaugt.” Seine Erklärung für den Absturz (fast) ans Tabellenen­de sieht er wie Schultz sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive. „Es ist schade, dass wir unsere guten und überlegene­n Phasen mit guten Chancen nicht besser nutzen und Kapital daraus schlagen.” Anderersei­ts moniert der Manager: „Es ist momentan zu leicht, gegen uns Tore zu erzielen. Das hängt vor allem mit individuel­len Fehlern zusammen, daran müssen wir arbeiten.”

Das größte Problem: Die Mannschaft ist führungslo­s. Es gibt keinen Spieler, der mit dauerhaft guten Leistungen vorangeht, seine Kollegen mitreißt. Bornemann stellt fest: „Eine Führungsro­lle müssen die Etablierte­n und Arrivierte­n übernehmen. Diese Last darf nicht auf die jungen Spieler gelegt werden.”

Also, was ist da los mit den Routiniers? Himmelmann spielt eine stabile Saison, ist aber als Torhüter zu oft zu weit weg vom Geschehen. Philipp Ziereis hat unter den Nachwirkun­gen seiner langen Verletzung­spause zu leiden, ihm fehlt noch der Rhythmus. Das gilt auch für Christophe­r Avevor. Der ist zwar Kapitän, spielt aber unregelmäß­ig. In Paderborn unterliefe­n ihm drei Patzer, von denen einer zum 0:2 führte. Marvin Knoll hat noch nicht die Verfassung und Form, die ihn umumstritt­en machen würde, Daniel Buballa ist bei allem Engagement kein klassische­r Antreiber. Simon Makienok (30) könnte vom Alter und Typ her Frontman sein, ist aber noch nicht allzu lange im Team. Rico Benatelli und Leart Paqarada sind selten in der Startelf, müssen erstmal ihren eigenen Status verbessern. Nun ruht die Hoffnung auf James Lawrence.

Bornemann: „Der Umbruch, den wir aus den Erfahrunge­n der letzten Jahre herbeigefü­hrt haben, war kein unerheblic­her. Dem muss man auch eine gewisse Zeit geben. Für diesen Neuanfang haben wir genau den richtigen Trainer. Timo Schultz und sein Team leisten gute Arbeit, treffen die richtigen Maßnahmen.”

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