Hamburger Morgenpost

Grusel-Rückfall im Volkspark

GEISTERSPI­EL Der HSV enttäuscht gegen den VfL Bochum auf ganzer Linie. Verfolger kommen näher

- AUS DEM VOLKSPARK BERICHTEN FLORIAN REBIEN UND LUIS VIEREIRA HEINE redaktion-sport@mopo.de

Nun hat es auch den HSV erwischt - und das mehr als verdient. Beim 1:3 (0:1) gegen den VfL Bochum kassierten die Hamburger am achten Spieltag die erste Saison-Pleite. Ein Spiel und eine Leistung zum Vergessen. So schlecht und fehlerhaft war der HSV schon lange nicht mehr.

Erstmals in dieser Saison waren im Volkspark keine Zuschauer erlaubt. Ein echtes Geisterspi­el, entspreche­nd gruselig war dann auch der Auftritt der HSVProfis. Ein Rückfall, der an das Ende der vergangene­n

Saison erinnerte. Damals hatten die Hamburger von neun Geisterspi­elen nur zwei gewonnen. Trainer Daniel Thioune: „Es gehört sicherlich nicht zum Teil unserer Entwicklun­g, dass wir Spiele verlieren wollen. Aber diesmal haben wir es völlig verdient getan. Unser Spiel war sehr behäbig.“

Dass der HSV ohne Niederlage durch die Saison marschiere­n wird, war von Anfang an unwahrsche­inlich. Die Art und Weise wie die erste Pleite nun aber zustande kam, war dann doch überrasche­nd. Kein Tempo, keine Passsicher­heit, keine Torgefahr. Mit dem Ergebnis waren die Hamburger letztlich sogar noch ganz gut bedient.

Mit Aaron Hunt und Jeremy Dudziak im zentralen

Mittelfeld, Bakery Jatta auf der Außenbahn sowie Manuel Wintzheime­r und Simon Terodde im Sturm hatte Thioune gegen Bochum voll auf die Offensive gesetzt. Zu sehen war auf dem Platz davon dann allerdings so gut wie nichts. Im ersten Durchgang ging kein Schuss auf das Tor des VfL. Ganz schlimm: Fast jeder dritte Pass landete beim Gegner.

Schläfrig und fahrlässig präsentier­ten sich die HSVProfis im Spiel nach vorne. Nicht viel besser sah es in der Defensive aus. Passend dazu das 0:1. Jan Gyamerah pennte bei einem Freistoß und ließ Gegenspiel­er Robert Tesche ziehen, Sven Ulreich konnte ihn nur noch per Foul stoppen, Robert Zulj verwandelt­e den Strafstoß (36.).

Besser wurde es nach der Pause nicht. Die Ballqualit­ät, das Passspiel und die Bewegung auf dem Platz blieb beim HSV mangelhaft. Selbst das zwischenze­itliche 1:1 (65./ Elfmeter Terodde) und ein vierfacher Wechsel von Thioune (67.) brachten die Hamburger nicht ins Spiel. Ganz im Gegenteil. Danny Blum (78.) und Raman Chibsah (82.) stellten auf 3:1 für den VfL. Simon Zoller (75.) traf zuvor noch den Pfosten.

„Wir haben über 90 Minuten kein gutes Spiel abgeliefer­t. Die erste Saison-Niederlage ist verdient“sagte Kapitän Tim Leibold, der den Schalter mit seiner Mannschaft schnell wieder umlegen sollte. Zwar ist der HSV immer noch Erster. Der Abstand zu Platz vier beträgt jedoch nur noch drei Zähler.

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1:3
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Toni Leistner (l.) und Amadou Onana versuchen gemeinsam den Bochumer Danilo Soares zu bearbeiten.

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