Zalazars doppeltes Elfer-Drama
DÄMPFER Nach einigen Topspielen leitete der Uruguayer durch zwei Fehl-Aktionen die Pleite ein
Zuletzt war Rodrigo Zalazar der gefeierte Held. Weil er gegen Nürnberg und in Darmstadt zwei Elfmeter cool verwandelt, dann auch noch im Derby beim HSV einen sehenswerten Treffer erzielt hatte. Und: Gerade vor ein paar Tagen stieg sein Marktwert bei „Transfermarkt.de“von 250 000 auf eine Million Euro. In Paderborn legte der 21-jährige Uruguayer allerdings einen unglücklichen Auftritt hin.
Zunächst vergab er einen Handelfmeter in der 21. Minute. Möglicherweise ließ er sich von den Faxen von Paderborns Torwart Leopold Zingerle irritieren, der sich wie ein Hampelmann vor dem Schuss bewegte. Trainer Timo Schultz kommentierte den von Zingerle mit dem Fuß gehaltenen Ball so: „Der war einfach nicht gut geschossen. Wenn wir in Führung gegangen wären, hätten wir gute Chancen gehabt, zumindest einen Punkt mitzunehmen.“
Auch das StrafstoßFoul von Zalazar an Svante Ingelsson (38.) ärgerte Schultz, weil keine direkte Torgefahr bestanden hatte: „Das war eine 2:1-Situation, der Paderborner lief in Richtung Eckfahne. Da muss man nicht runtergehen, das war unnötig. Der
Elfmeter war der Knackpunkt des Spiels.“Aber natürlich baut der Übungsleiter weiter auf den Südamerikaner: „Rodrigo hat für uns viele gute Spiele gemacht, in Serie zwei Elfer reingehauen. Daraus muss er lernen, möglichst schnell. Man darf Fehler machen, wenn es geht, nicht zweimal den gleichen.“Was erstaunlich war: Nach seinem verballerten Strafstoß hatte Zalazar durchaus gute Szenen. Sein Traumpass auf DanielKofi Kyereh (29.), der den Ball allerdings zu ungenau auf Simon Makienok weiterleitete, war vom Allerfeinsten. Schultz: „Da macht er sich keinen großen Kopf.“Der Coach weiß: Wenn Zalazar seine Unbekümmertheit verliert, verliert er viel an Qualität.