Umfrage: 53 Prozent für Impfung
Impfbereitschaft der Deutschen reicht derzeit noch nicht für Herdenimmunität aus
BERLIN - Knapp über die Hälfte der Bevölkerung ist zu einer Impfung gegen das Coronavirus bereit. Das hat eine Umfrage der Krankenkasse Barmer ergeben, die dem RND vorliegt. Während 53 Prozent der Befragten über 16 Jahre eine Impfung gegen das Virus planen, wollen nur 42 Prozent ihre Kinder impfen lassen. Insgesamt wurden gut 2000 Menschen repräsentativ befragt. Um eine sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, müssen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen etwa zwei Drittel der Bevölkerung geimpft sein. Das heißt, momentan würde dafür die Impfbereitschaft nicht ausreichen.
„An der Impfung führt kein Weg vorbei, um die Corona-Pandemie zu überwinden. Deshalb ist es ein wichtiges Signal, dass sich die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger impfen lassen möchte“, sagte Barmer-Chef Christoph Straub.
Als Motiv für eine Impfung gaben 69 Prozent der
Impfwilligen an, sich selbst bestmöglich schützen zu wollen. 62 Prozent nannten als Motiv, andere schützen zu wollen. 32 Prozent erklärten, dass sie eine Impfung wollten, weil die Corona-Einschränkungen sie belasteten. Mehrfachnennungen bei den Gründen waren möglich. Ebenso bei den Motiven, sich nicht gegen Covid-19 impfen lassen zu wollen: Dabei gaben 68 Prozent Zweifel an der Sicherheit der Impfstoffe an. Zu starke Nebenwirkungen befürchten 60 Prozent derer, die eine Impfung ablehnen. Etwas mehr als etwa jeder fünfte (22 Prozent) aus der Gruppe der Nicht-Impfbereiten gaben an, generell nichts vom Impfen zu halten.
Weltweit wird seit Monaten mit Hochdruck an einem Impfstoff gegen das Coronavirus gearbeitet. In Deutschland hat das Unternehmen Biontech nach eigenen Angaben einen Impfstoff entwickelt, der zu 90 Prozent vor dem Virus schützen soll.