Hamburger Morgenpost

Stein-Streit in Wandsbek

PARKEN Felsbrocke­n sollen Bäume schützen, werden aber zur Gefahr für Autos und Radfahrer

- Von CHARLOTTE NZIMIRO

Auf der Walddörfer­straße in Wandsbek werden einige Parkbuchte­n zwischen hohen Bäumen seit diesem Jahr mit Felsbrocke­n eingegrenz­t. Anwohner Detlef Schunck (83) ärgert das. „Diese Brocken sind doch eine Gefahr für Autos und Radfahrer“, argumentie­rt der Rentner, denn sie könnten beim Einparken leicht übersehen werden.

Im Frühjahr 2020 wurden 17 große Findlinge entlang der Wegränder der Walddörfer­staße 283 bis 391 abgeladen – immer zwischen den Bäumen jeweils an beiden Enden der Parkbuchte­n. Für Schunck stellen die Findlinge eher eine Gefahr dar, als dass sie nutzen.

„Das Problem ist, dass man die Felsbrocke­n aus dem Auto heraus beim Einund

Ausparken kaum sehen kann. Da ist die Beschädigu­ng des Autos vorprogram­miert“, so Schunck. Besonders im Dunkeln sei die Gefahr

groß, gegen die Steinbrock­en zu fahren, da die Beleuchtun­g der Straße nur spärlich sei. „Den vorderen Brocken sieht man ja noch einigermaß­en durch die Scheinwerf­er, aber den hinteren nicht.“

Darüber hinaus sei es auch schon vorgekomme­n, dass ein Felsbrocke­n verschoben wurde und plötzlich auf dem Fahrradweg lag: „Radfahrer rechnen ja nicht damit, dass da plötzlich ein Felsbrocke­n auf dem Weg liegt, und donnern in einem unachtsame­n Moment dagegen.“

Laut Bezirksamt wurden die Findlinge zum Schutz der Bäume positionie­rt. „Dort stehen Linden, deren Wurzeln am Stammfuß hoch liegen“, erklärt Claudia Petschalli­es, die

Sprecherin des Bezirks Wandsbek. „Die Findlinge werden gesetzt, um Verletzung­en an den Wurzeln zu vermeiden.“

Das sei eine gängige Baumschutz­maßnahme. Wer also zwischen Bäumen parken wolle, müsse darauf achten, genügend Abstand zu halten, um sie nicht zu verletzen.

Detlef Schunck würde sich wünschen, dass die Steine zumindest sichtbarer gestaltet oder durch andere höhere Poller ersetzt werden. Doch Claudia Petschalli­es macht ihm keine Hoffnung: „Eine Korrektur oder alternativ­e Maßnahmen sind hier aus den genannten Gründen nicht erforderli­ch. Die Autound Radfahrer werden also auch in Zukunft mit den Findlingen leben müssen.

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Für Detlef Schunck (83) richten die Findlinge mehr Schaden an, als dass sie nützen.
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Die Findlinge sollen verhindern, dass die Autos zu nahe an die Baumwurzel­n gestellt werden.

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