40 Millionen für St. Jacobi
Die Hauptkirche an der Steinstraße wird saniert
Dächer sind undicht, das Mauerwerk bröckelt: Die Hauptkirche St. Jacobi hat dringenden Sanierungsbedarf. Jetzt steht die Finanzierung. Der Bund gibt 20,4 Millionen Euro und Hamburg buttert dieselbe Summe dazu. Die Arbeiten werden bis zu zehn Jahre dauern. Die Jacobi-Kirche an der Steinstraße stand immer ein wenig im Schatten anderer Hauptkirchen wie St. Michaelis oder St. Petri. Umso mehr freute sich Hauptpastorin und Pröpstin Astrid Kleist, als die MOPO am Dienstag gleich auf vier Seiten Bilder unseres Fotografen Florian Quandt aus dem mächtigen Gotteshaus druckte. „Gottes Segen“erhielt die MOPO als Dank von der Pröpstin. Danke, wir können ihn brauchen.
Etwas stiefmütterlich haben wir bei unserem Bericht aber den „Herrensaal“behandelt. Der befindet sich im Sakristei-Anbau, ist fast 600 Jahre alt und damit eines der ältesten Gebäude Hamburgs. Und hier läuft bereits eine Sanierung im Kleinen. Die Wandgestaltung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Sie besteht aus auf Holzrahmen gespanntem Leinen. Darauf ist eine Landschaft mit antiken Tempeln zu sehen.
Doch bereits bei einer ersten Restaurierung 1993 wurden dahinter auf dem Mauerwerk ältere Zeichnungen entdeckt. Sie wurden zwischen 1500 und 1634 angefertigt. Eine zeigt einen mittelalterlichen Ritter in Rüstung. Doch diese farbigen Bildnisse zeigen zunehmend Schäden, die dringend behoben werden müssen.
Aber mit welcher Technik erfolgten die Malereien? Das will eine Studentin der Hochschule für bildende Künste Dresden nun im Rahmen einer Diplomarbeit herausbekommen. Erst wenn Anna-Sophia Laube das weiß, kann sie mit einer vorsichtigen Restaurierung beginnen. In einem Labor der Dresdner Hochschule werden jetzt Proben der Malerei untersucht.
Spannend: Unter den jetzt sichtbaren Malereien befinden sich mindestens zwei weitere Farbschichten. Es ist völlig unklar, was das für Darstellungen sind.