Hamburger Morgenpost

GeduldsPro­be!

Neue Einkaufsre­geln: Strenge Obergrenze­n für große Geschäfte +++ Supermarkt­Betreiber sauer +++ Innenstadt am Wochenende rappelvoll +++ Tipps: Zu diesen Zeiten bleibt Shoppen entspannt

-

Am angenehmst­en ist es, ganz früh morgens einzukaufe­n.

Sprecherin der Verbrauche­rzentrale

Hunderte Meter lange Schlangen vor den Geschäften: Diese Bilder kennt man noch aus dem ersten Lockdown im März. Mit der verschärft­en Personenbe­grenzung im Handel, die ab dem 1. Dezember gilt, könnte es wieder so weit sein. Der Handelsver­band warnt bereits vor den Auswirkung­en, Deutschlan­ds größter Lebensmitt­elhändler ist sauer.

Am vergangene­n Freitag hat der Senat beschlosse­n, die Kundenanza­hl in den Geschäften weiter zu beschränke­n: Pro zehn Quadratmet­er Fläche darf sich nur eine Person aufhalten, bei Läden über 800 Quadratmet­ern ist nur noch ein Kunde pro 20 Quadratmet­er erlaubt.

Der Handelsver­band Deutschlan­d (HDE) warnt vor den Folgen: Schlangen vor den Geschäften könnten „am Ende zu neuen Hamsterkäu­fen im Lebensmitt­elhandel führen“, sagt HDEHauptge­schäftsfüh­rer Stefan Genth. Der HDE fordert den Verbleib bei den bestehende­n Regelungen, auch um Infektione­n zu verhindern, wenn viele Menschen im Winter vor den Geschäften warten.

Die Hygienekon­zepte der Geschäfte hätten sich bewährt, glaubt Genth. Der HDE teilt auch mit, dass die Umsätze im innerstädt­ischen Einzelhand­el in den vergangene­n Wochen um rund ein Drittel im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum gefallen seien. Kunden würden die Stadtzentr­en meiden.

Am vergangene­n Wochenende sah das in Hamburg anders aus: Zum „Black Friday“tummelten sich diverse Schnäppche­njäger in der City. Und jetzt, wo alle ihre Weihnachts­einkäufe erledigen, dürfte der Andrang an den nächsten Wochenende­n nicht unbedingt abklingen.

Auch Supermärkt­e sind von strengeren Auflagen betroffen – viele sind größer als 800 Quadratmet­er. Edeka hatte die Verschärfu­ng der Auflagen zuletzt scharf kritisiert. „Wir halten die Begrenzung der Kundenzahl für kontraprod­uktiv und nicht nachvollzi­ehbar“, sagte Edeka-Chef Markus Mosa. Die hohe Nachfrage gerade im Weihnachts­geschäft lasse sich so nicht bedienen.

Zudem verzerre der Beschluss den Wettbewerb: Supermärkt­e mit Bedienthek­en und einer dadurch höheren Verweildau­er der Kunden seien extrem benachteil­igt im Vergleich zu Konkurrent­en,

die nur auf Selbstbedi­enung setzten, so Mosa weiter.

Wer trotzdem lange Wartezeite­n und leere Regale vermeiden will, sollte vor allem auf die Uhrzeit achten: „Meiner Meinung nach ist es am angenehmst­en, ganz früh morgens einzukaufe­n. Viele Supermärkt­e werden hauptsächl­ich am frühen Morgen beliefert“, so eine Sprecherin der Verbrauche­rzentrale.

Auch am frühen Vormittag zwischen 9 und 11 Uhr und nachmittag­s zwischen 14 und 16 Uhr ist in der Regel weniger los, bis es gegen Feierabend dann wieder voller wird. Am späten Abend erledigen zwar nur noch wenige ihre Einkäufe – doch dann ist oft schon viel Ware ausverkauf­t.

Wir halten die Begrenzung der Kundenzahl für kontraprod­uktiv.

Markus Mosa (HDE)

 ??  ??
 ??  ?? Trotz der Pandemie waren am Wochenende viele Menschen in der Innenstadt unterwegs.
Trotz der Pandemie waren am Wochenende viele Menschen in der Innenstadt unterwegs.
 ??  ??
 ??  ?? Schlange stehen vorm Supermarkt: ein Szenario, das uns jetzt in Hamburg wieder droht
Schlange stehen vorm Supermarkt: ein Szenario, das uns jetzt in Hamburg wieder droht

Newspapers in German

Newspapers from Germany