Hamburger Morgenpost

Rückendeck­ung für St. PauliTrain­er Schultz

Was dem Kiezklub noch Hoffnung macht:

- STEFAN KRAUSE stefan.krause@mopo.de

Drei Niederlage­n in Serie, null Punkte bei 0:6 Toren im November, erst sieben Zähler, Platz 17. Eine Situation, wie man sie beim FC St. Pauli in der Phase eines Neubeginns auf Gedeih und Verderb hatte vermeiden wollen. Die Suche nach den Ursachen führt unweigerli­ch auch zu Trainer Timo Schultz, dessen Handschrif­t längst erkennbar ist, ohne dass sie bislang von Erfolg gekrönt wäre.

Niederlage­n, sagte Timo Schultz nach dem 0:1 gegen Osnabrück, seien immer bitter, Abstufunge­n gäbe es da keine. Oder doch? „Das 0:2 von Paderborn kann ich noch uns selbst zuschreibe­n, weil wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr aktiv genug waren“, meinte der 43-Jährige. „Diesmal waren wir über die gesamte Zeit dominant, haben es genauso umgesetzt, wie wir es machen wollten. Aber dafür“, wusste Schultz, „können wir uns nix kaufen, das muss man auch mal ganz klar sagen.“Eine schöne Spielanlag­e, das Herausspie­len von Torchancen, stabile Leistung – „das ist alles schön und gut, aber wir müssen vorwärtsko­mmen. Nicht nur in der Art und Weise, wie wir Fußball spielen, sondern auch in der Tabelle und mit der Punktezahl“.

Tatsächlic­h fehlt den Hamburgern – die enttäusche­nde Darbietung gegen den KSC isoliert betrachtet – immer nur ein kleines Stück zum Glück. Mal ist es das gesamte Defensivve­rhalten, mal sind es individuel­le Fehler, mal die Chancenver­wertung. Schultz und seine Assistente­n werkeln an den Defiziten, erzielen erkennbare Fortschrit­te wie auch gegen Osnabrück, als St. Pauli erstmals kontrollie­rt statt wild agierte und defensiv nahezu nichts zuließ. Aber dafür hakte es vorm gegnerisch­en Tor, und zudem erweist sich das Schicksal dieser Tage als gnadenlose­r Gegner für Braun und Weiß. „Wir haben halt momentan nicht das Glück gepachtet, wir müssen es uns hart erarbeiten“, sagte Schultz, der sich um seinen Job nicht sorgen muss. „Ich konzentrie­re mich zu 100 Prozent darauf, die Mannschaft und die Spieler besser zu machen. Damit habe ich genug zu

tun, da muss ich mich nicht noch darum kümmern, was von draußen reingetrag­en wird“, erklärte er und fügte hinzu: „Das ist für uns alle keine schöne Situation.“

Er spreche täglich mit Sportchef Andreas Bornemann, erhalte auch von Präsident Oke Göttlich und anderen sehr viel Zuspruch. „Ich glaube, die sehen schon, dass wir gute Arbeit leisten, dass wir im Sinne des Vereins versuchen, da etwas zu entwickeln“, sagte Schultz. „Da freue ich mich drüber, dass da absolute Ruhe ist, dass ich die Rückendeck­ung spüre. Aber ich würde das Vertrauen auch gerne mit Punkten zurückzahl­en, da sind wir als Mannschaft jetzt einfach in der Bringschul­d.“

 ??  ??
 ??  ?? Trainer Timo Schultz auf dem Weg zum enttäuscht­en Rodrigo Zalazar nach dem bitteren 0:1 gegen den VfL Osnabrück
Trainer Timo Schultz auf dem Weg zum enttäuscht­en Rodrigo Zalazar nach dem bitteren 0:1 gegen den VfL Osnabrück
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany