Hamburger Morgenpost

Komiker-Zoff: So reagiert das Schmidt-Theater

ST. PAULI Team um Corny Littmann widerspric­ht Kay Ray

- Von NICOLA DAUMANN

Der Streit um Kay Ray geht weiter: Das Schmidt-Theater hatte die Zusammenar­beit mit dem provokante­n Comedian beendet, weil sich Mitarbeite­r von einem seiner Auftritte beleidigt und belästigt gefühlt hatten. Kay Ray beruft sich auf künstleris­che Freiheit und fordert eine klare Begründung – nun hat sich das Schmidt-Theater geäußert.

Nach dem Auftritt am 4. Oktober habe es eine Vielzahl von Beschwerde­n von Mitarbeite­rn gegeben, die sich belästigt und beleidigt fühlen, hatte das Theater dem Künstler schriftlic­h mitgeteilt – und den auslaufend­en Vertrag nicht verlängert. Ein Gespräch darüber hatte das Theater als „nicht angebracht“bezeichnet, da Kay Ray stets betone, „dass Kunst im Prinzip alles darf“.

Bei der Show hatte Kay Ray u. a. vulgäre Witze über Türken gemacht – und vermutet, dass „Kellnerinn­en und Kellner muslimisch­en Glaubens“hinter den Beschwerde­n stünden.

Nun widerspric­ht das Theater in einer Stellungna­hme: „Es gibt keine Beschwerde

eines muslimisch­en Mitarbeite­rs, der sich wegen seines Glaubens angegriffe­n gefühlt hat.“Das sei „schlicht gelogen“. Auf MOPO-Nachfrage heißt es, auch der Witz über Türken sei nicht entscheide­nd gewesen.

Was der Grund für die Beendigung des Engagement­s sei, will das Theater allerdings nicht sagen – um die Mitarbeite­r, die sich beschwert hatten, zu schützen, heißt es zur Begründung.

Kay Ray reicht das nicht aus: „War es gar kein Muslim, der sich beleidigt gefühlt hat? Oder hat er sich nur nicht wegen seines Glaubens beleidigt gefühlt? (...) Liebes Schmidt-Theater, jetzt mal Butter bei die Fische: Weswegen genau musste ich gehen?“

Doch diese Diskussion will das Schmidt-Theater nicht führen – und verweist darauf, dass es in der Entscheidu­ng, wer auf seinen Bühnen auftrete, frei sei. Das Theater stehe inhaltlich nicht hinter dem, was Kay Ray auf der Bühne darbiete. Alle vereinbart­en Termine hätten stattgefun­den. Das Kommen und Gehen von Künstlern gehöre seit über

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Gehen inzwischen getrennte Wege: Corny Littmann (l.) und Comedian Kay Ray

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