Klopp gerät in Rage — Werner steht im Abseits
PREMIER LEAGUE Liverpool-Coach beklagt Terminpolitik. Spurs nach 0:0 vorn
Timo Werner hätte Chelsea an die Tabellenspitze bringen können, doch der deutsche Nationalspieler war zu weit gegangen. Sein schöner Treffer gegen Tottenham Hotspur in der 11. Minute wurde wegen Abseits zurückgepfiffen. Das 0:0 im London-Derby reichte den „Spurs“, um selbst an die Spitze zu schleichen – vor dem FC Liverpool, dessen Trainer Jürgen Klopp sich gegen die Ansetzungen für seine Elf in Rage redete.
„Ihr habt uns um 12.30 Uhr angesetzt“, wetterte Klopp nach Liverpools 1:1 in Brighton am Samstag gegenüber Des Kelly, dem Interviewer des Senders „BT Sport“– und setzte nach: „Das ist sehr gefährlich für die Spieler!“Klopp ärgerte, dass seinen Spieler nach dem Champions-League-Auftritt am Mittwoch keine 72 Stunden Erholung eingeräumt wurde.
Kelly gab Klopp allerdings Kontra: „Wir sind nur der Sender, die Premier League macht die Regeln. Wenn Sie auf den Sender losgehen, führt das zu nichts.“Der hatte zuvor übertragen, wie Liverpool nach der Führung durch Diogo Jota (60.) in der Nachspielzeit noch den Elfmeter-Ausgleich von Pascal Groß kassierte und so zwei Zähler liegenließ.
Das bot Tottenham die Chance, sich mit minimalem Offensiv-Aufwand an die Tabellenspitze zu setzen. Beim 0:0 bei Chelsea gab es kaum eine Torchance für José Mourinhos Elf, die jetzt wieder die stärkste Liga der Welt anführt. Nach dem frühen Abseits-Tor von Werner blieb Chelsea spielbestimmend, doch Olivier Giroud vergab in der Nachspielzeit auch die letzte der spärlichen Möglichkeiten. Kai Havertz kam erst in der 84. Minute für Chelsea aufs Feld.
Das Spiel hielt keinem Vergleich zum atemberaubenden Weltklasse-Fußball stand, den Manchester City und der FC Liverpool bei ihrem 1:1 vor drei Wochen zumindest in den ersten 45 Minuten boten. Doch Punkte gab’s für alle Beteiligten immer nur einen. Dennoch: Klopp wird sich ein wenig gefreut haben, wie wenig schillernd die beiden Londoner Titel-Konkurrenten sich zeigten.