Hamburger Morgenpost

Remis ohne Demmi

- Von NILS WEBER

Sie haben den „Kampf“nicht gesehen? DEN Kampf ?! Macht nichts. Sie haben rein gar nichts verpasst und 20 Euro gespart. Es war nur ein Kämpfchen, das niemandem richtig wehtat. Das ist das Beste, was sich über das Duell der „Box-Opas“Mike Tyson (54) und Roy Jones Jr. (51) sagen lässt. Anstatt sich die Hucke vollzuhaue­n, haben sie sich die Taschen vollgemach­t. Die befürchtet­e Selbst-Demontage der RingLegend­en blieb aber aus.

Viel Hype, ein bisschen Haue, mächtig Geschnaufe und kein Sieger – zumindest nicht im Ring. Das mit Spannung, aber auch Skepsis erwartete und von Kritik begleitete Comeback der amerikanis­chen Faustkampf-Idole endete mit einem Unentschie­den.

Nicht einmal die drei Punktricht­er wollten einer der Legenden wehtun und sprachen ein salomonisc­hes

Urteil, für das ihnen „Iron Mike“zu seinen besten Zeiten vermutlich jeweils ein Ohr abgebissen hätte.

„Ich dachte, dass ich gewonnen hätte. Aber ein Unentschie­den ist schon okay“, meinte Tyson altersmild­e. Schließlic­h war es nur ein Show-Kampf, der schon vor dem ersten Gong zwei Gewinner hatte: Tyson, der seine Rente dem Vernehmen nach mit zehn Millionen Dollar Gage aufbessert­e, während sich Jones über drei Millionen freute.

Wirklich spektakulä­r oder sehenswert waren die acht Runden nicht, aber boxerisch auch keine totale Farce. Respektabe­l für zwei über 50-jährige Schwergewi­chtler. Wer mehr erwartet hatte, ist selber schuld und der wahre Verlierer dieses BoxEvents.

Im corona-bedingt leeren Staples Center von Los Angeles, das 20 000 Zuschauer fasst, hatten sich die früheren Weltmeiste­r nach Kräften gemüht, aber diese Kräf

 ??  ?? Etwas Action: Roy Jones Jr. (l.) schlägt zu, Mike Tyson weicht aus.
Etwas Action: Roy Jones Jr. (l.) schlägt zu, Mike Tyson weicht aus.

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