DFB entscheidet: Jogi Löw bleibt Bundestrainer
Darum darf er weitermachen:
Eigentlich wollte man erst am Freitag darüber entscheiden, doch schon jetzt steht fest: Joachim Löw bleibt Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft!
Das ist das Ergebnis einer Telefonkonferenz der Verbandsspitze um DFB-Präsident Fritz Keller mit Löw am Montag. „Das DFB-Präsidium hat (…) einvernehmlich festgehalten, den seit März 2019 eingeschlagenen Weg der Erneuerung der Nationalmannschaft mit Bundestrainer Joachim
Löw uneingeschränkt fortzusetzen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Für Kritiker passt diese Erklärung ins Bild, das der Verband und das Trainerteam in den vergangenen Monaten abgegeben haben. Denn trotz der zuletzt viel zu oft enttäuschenden Leistungen – vor allem beim 0:6 in der Nations League gegen Spanien –, blieben Löw und Co. einen klaren Plan schuldig und bedienten sich an Durchhalteparolen. Rein sportlich betrachtet war mit vielen Debütanten ein „Weg der Erneuerung“zu erkennen, taktisch scheint das Team aber schon länger als seit März 2019 in veralteten Mustern festzustecken.
Löw hat in der Telefonschalte aber anscheinend überzeugt und sich seinen Job bis zur Europameisterschaft gesichert. Denn „es besteht die feste Überzeugung, dass Joachim Löw und sein Trainerteam trotz einer für alle herausfordernden Situation erfolgreiche Spiele und Ergebnisse liefern werden. Der Bundestrainer wird alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um mit der Mannschaft eine begeisternde EM 2021 zu spielen.“
Die Suche nach einem Nachfolger darf also erst einmal auf Eis gelegt werden. Seit mehr als 14 Jahren ist Löw DFB-Chefcoach, 2014 setzte er sich mit dem WMTitel in Brasilien ein Denkmal. Ab dem blamablen Vorrunden-Aus als Titelverteidiger in Russland 2018 wuchs aber die Kritik an seinem Vorgehen. Erst recht, nachdem er das Trio Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller aussortiert hatte.
Sieben Monate sind es noch bis zur EM, Löws Vertrag läuft bis 2022. Gut möglich, dass er sogar länger bleibt. Denn die gestrige Runde hat die WM 2022 in Katar und die EM 2024 „als Perspektiven und sportliche Ziele bereits zum jetzigen Zeitpunkt in die weiteren sportlichen und personellen Überlegungen“mit einbezogen.