Hamburger Morgenpost

Bis zum Staatsbank­rott?

Koalition streitet über Dauer der Corona-Hilfen für Wirtschaft. Scholz: Mindestens bis Juni

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BERLIN - Kanzleramt­schef Helge Braun hat eine Umstellung der Hilfen für Unternehme­n im CoronaLock­down angekündig­t. „Der Umsatz kann auf Dauer nicht das zentrale Kriterium sein“, so Braun im „Handelsbla­tt“. „Bis Januar müssen wir zielgenaue­re Hilfen ausarbeite­n.“Die Entscheidu­ng bei der Novemberhi­lfe sei „eine Ad-hoc-Maßnahme“gewesen.

Im November und Dezember bekommen Unternehme­n, Selbststän­dige und Einrichtun­gen, die vom TeilLockdo­wn betroffen sind, bis zu 75 Prozent des Umsatzes ersetzt. Den Bund kostet das rund 15 Milliarden Euro monatlich. Ein weiteres Jahr wie 2020 halten Gesellscha­ft und Wirtschaft nicht aus, davon ist Nordrhein-Westfalens Ministerpr­äsident Armin Laschet überzeugt. Zur Bekämpfung der CoronaPand­emie fordert er grundlegen­d neue Konzepte ab Januar. „Wir können nicht auf Dauer alles schließen und der Staat bezahlt Monat für Monat Milliarden-Ausfälle“, sagte er der „Rheinische­n Post“.

Ab Januar will die Bundesregi­erung vor allem auf die sogenannte Überbrücku­ngshilfe setzen, die sich am Umsatzrück­gang und den Fixkosten

orientiert. „Schon jetzt haben wir die Regeln für die Überbrücku­ngshilfen überarbeit­et, damit sie deutlich mehr Unternehme­n und deutlich flexibler zur Verfügung stehen“, sagte Braun. Bundesfina­nzminister Olaf Scholz kündigte an, die Überbrücku­ngshilfen werde es „mindestens bis zum Juni des nächsten Jahres geben“. Sie seien sogar weiterentw­ickelt und umfassende­r geworden, als es bislang der Fall war, betont er in „Bonn direkt“im ZDF. Was die Frage der Finanzieru­ng der Corona-Hilfen anbelangt, schließt der SPD-Politiker Steuererhö­hungen nicht aus.

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Überbrücku­ngshilfen „mindestens bis Juni 2021“: Olaf Scholz.

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