Hamburger Morgenpost

Grosjean: „Ich bin okay!“

FORMEL 1 Der Franzose meldet sich nach seinem Feuer-Unfall beim Großen Preis von Bahrain

- Von OLIVER REUTER

Riesenerle­ichterung am Tag nach dem Flammen-Inferno in Bahrain. Haas-Pilot Romain Grosjean (34) kann das Military Hospital bereits heute wieder verlassen. Die Behandlung der leichten Verbrennun­gen, die der Franzose an beiden Handrücken erlitt, verlaufe gut. Die befürchtet­en Zehenoder Rippenbrüc­he bewahrheit­eten sich nicht.

Grosjean bedankte sich bereits am Abend („Ich bin okay! Vielen Dank an die Retter und die medizinisc­he Abteilung“), gestern dankte auch seine Ehefrau, die französisc­he TV-Moderatori­n Marion Jolles (38) den Schutzenge­ln: „Wenn wir einmal die dringenden Worte gesagt haben, die nützlichen Worte zum Schutz unserer Kinder, dann fehlen uns andere für uns selbst. Glückliche­rweise retten Schutzschi­lder der Liebe echte Superhelde­n.“Das Paar ist seit 2012 verheirate­t und hat drei Kinder.

Ein erneutes Rennen an der Unfallstel­le vorbei wird ihrem Mann erspart. Im vorletzten WM-Lauf erneut in Bahrain (Sonntag, 18.10 Uhr,

RTL & Sky) wird Grosjean nicht fahren. Haas-Teamchef Günther Steiner (55) nominierte den brasiliani­schen Ersatzfahr­er Pietro Fittipaldi (24), Enkel des zweimalige­n Weltmeiste­rs Emerson Fittipaldi (73).

Steiner: „Nachdem entschiede­n wurde, dass es das Beste für Romain ist, mindestens ein Rennen auszulasse­n, war die Entscheidu­ng, Pietro ins Auto zu setzen, ziemlich einfach.“Fittipaldi fuhr bisher Freitagstr­ainings führ Haas, startete 2019 in der DTM für Audi (15.) und dieses Jahr in der asiatische­n Formel 3 (5.).

Der Umgang mit dem Feuerunfal­l von Grosjean löste derweil unter den Fahrerkoll­egen eine hitzige Debatte aus. Hätte die Formel 1 die furchtbare­n Szenen im TV lieber nicht zeigen und die FIA-Rennleitun­g das Rennen nicht wieder starten sollen?

Renault-Pilot Daniel Ricciardo (31) kritisiert: „Ich bin angeekelt und enttäuscht von der Formel 1 über die Art und Weise, wie der Unfall immer und immer wieder gezeigt wurde. Das war absolut respektlos gegenüber seiner Familie und all unseren Familien, die zugeschaut haben. Das war Unterhaltu­ng.

Sie spielen mit all unseren Gefühlen, und das empfand ich als ziemlich abstoßend.“

Mercedes-Teamchef Toto Wolff (48) hielt dagegen: „Wenn sie es nicht zeigen, dann wird jemand anderes ein Mobiltelef­on haben und es filmen. Du musst transparen­t sein.“

Für einen kompletten Rennabbruc­h hätte RedBull-Pilot Max Verstappen (23) kein Verständni­s gehabt: „Wenn der Kerl nicht Rennen fahren würde und ich der Teamchef wäre, dann würde ich ihm sagen, dass du nie wieder im Sitz Platz nimmst.“

Auch Sieger Lewis Hamilton (35) fand die Fortsetzun­g richtig: „Wir sind hier, um einen Job zu erledigen und wir verlassen uns auf die FIA, die sich der Sicherheit bewusst ist und wir vertrauen ihr unbedingt.“

 ??  ?? Die Hände dick verbunden präsentier­te sich Romain Grosjean seinen Fans.
Die Hände dick verbunden präsentier­te sich Romain Grosjean seinen Fans.
 ??  ?? Wie durch ein Wunder kam Romain Grosjean nur leicht verletzt aus diesem Feuer heraus.
Wie durch ein Wunder kam Romain Grosjean nur leicht verletzt aus diesem Feuer heraus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany