Trump hat Ärger an allen Fronten
US-Justizminister widerspricht Präsidenten offen
WASHINGTON - Neuer Ärger für Donald Trump: Das USJustizministerium hat nach Angaben von Ressortchef William Barr bislang keine Beweise für den von Präsident Donald Trump behaupteten Wahlbetrug in großem Stil gefunden. „Bis heute haben wir keinen Betrug in einem Ausmaß gesehen, der zu einem anderen Wahlergebnis hätte führen können“, sagte Barr der amerikanischen Nachrichtenagentur AP. Barrs Äußerungen sorgten für Aufsehen, zeigt er sich doch normalerweise hochgradig loyal gegenüber Trump. Nun widersprach er ihm direkt. Auch aus Georgia gab es klare Worte: Gabriel Sterling, leitender Mitarbeiter der Wahlbehörde in Georgia, richtete einen eindringlichen Appell an Trump. „Zeigen Sie Größe, hören Sie auf. Schreiten Sie ein, sagen Sie Ihren Unterstützern: Seid nicht gewalttätig. Hört auf zu drohen. All das ist falsch, es ist nicht amerikanisch.“
Damit hören die schlechten Nachrichten für Trump aber nicht auf. Die US-Justiz geht möglichen Bestechungsversuchen im Zusammenhang mit Begnadigungen nach. Untersucht wird einem 18-seitigen Gerichtsdokument zufolge, ob es geheime Pläne gab, Regierungsvertreter mit Blick auf Straferlasse zu beeinflussen und dafür Gegenleistungen in Aussicht zu stellen. Trump schrieb auf Twitter, bei den Ermittlungen handele es sich um „Fake News“.
Die Ermittler hegen den Verdacht einer Intrige nach dem Prinzip „Bestechung für Begnadigung“. Die „New York Times“berichtete am Dienstag (Ortszeit), Trump habe mit Beratern über „vorsorgliche Begnadigungen“seiner drei ältesten Kinder Donald Trump junior, Eric und Ivanka Trump sowie seines Schwiegersohns und Beraters Jared Kushner gesprochen.