Hamburger Morgenpost

...die Stadt erleben: Barockkirc­hen und Beete: In den Vier- und Marschland­en

RAUS… UND DIE STADT ERLEBEN VIER- UND MARSCHLAND­E Gemüse, Blumen, Naturschut­zgebiete, Barockkirc­hen und viel Wasser

- Von ANKE GEFFERS

Mitten im Winter ist es in den Vier- und Marschland­en noch ganz schön grün. Auf den Feldern wachsen Kohl und Portulak, in den Gewächshäu­sern Kräuter und Blumen. Am Straßenran­d können sich Besucher mit Gemüse selbst versorgen. Dazu Naturschut­zgebiete und alte Kirchen, Mühlen, Hofläden und ganz viel Wasser – ein Besuch lohnt sich. Heute erkunden wir Ochsenwerd­er und Reitbrook in den Marschland­en.

Die Vier- und Marschland­e sind das größte zusammenhä­ngende Gemüseanba­ugebiet Deutschlan­ds – für den Ausflug im Winter nutzen wir ein Auto. Die vorgestell­te Rundtour lässt sich aber auch gut mit dem Rad ab Hauptbahnh­of via Entenwerde­r und Kaltehofe abfahren. Hinter der Tatenberge­r Schleuse ist die Stadt ganz plötzlich zu Ende. Wir sind mitten auf dem Land! Bei Stender am Tatenberge­r Deich, Hofladen und Gärtnerei zugleich, macht das Einkaufen Spaß. Viel Gemüse ist im Angebot, Weihnachts­deko und selbstgeba­ckenen Kuchen zum Mitnehmen gibt es auch! Auf dem Weg weiter nach Ochsenwerd­er und zum Naturschut­zgebiet „Die Reit“gibt es zahlreiche Einkaufsmö­glichkeite­n direkt an der Straße. Apfelsaft to go, Kartoffeln und sogar einen Gemüse-Automaten. Hier muss niemand verhungern!

In Ochsenwerd­er lohnt ein Stopp, um einen Blick in die barocke Pankratius-Kirche mit der Arp-Schnitger-Orgel zu werfen. Die Kirche liegt malerisch auf einer kleinen Anhöhe. Das große Fachwerkha­us daneben stammt aus dem Jahre 1634 und ist das älteste Pastorat der Vierund Marschland­e. Noch älter ist ein Naturdenkm­al auf dem Kirchfried­hof, eine 800 Jahre alte Eibe. Über den Eichholzfe­lder Deich, rechts ab in den Ochsenwerd­er Norderdeic­h und vorbei an der Demeter-Gärtnerei Sannmann, kommen wir nach zwei Kilometern zum Naturschut­zgebiet „Die

Reit“. Auf einem vier Kilometer lange Rundwander­weg (Start auf dem Reitdeich hinter der Brücke) lässt sich dieses kleine Waldstück zwischen Dove und Gose Elbe, Heimat zahlreiche­r Vogelund Pflanzenar­ten, gut zu Fuß erkunden. Auf der Heinrich-Osterath-Straße fahren wir, immer an der Gose Elbe entlang, weiter zur Reitbrooke­r Mühle – vorbei an „Maritas Gemüsekist­e“, einem 24-StundenAut­omaten mit frischem Gemüse direkt vom Feld. Mit Mohrrüben und Wirsing im Kofferraum geht es weiter.

Unterwegs kommen uns einige Radfahrer entgegen, die auch an kühlen Tagen trainieren – gerade jetzt im Winter sind die schmalen Straßen auf den Deichen wenig befahren und deshalb gut zum Radfahren geeignet. Schon ist das nächste Naturschut­zgebiet erreicht: die Kirchwerde­r

Wiesen. Übrigens mit 857 Hektar das größte Naturschut­zgebiet Hamburgs. Das werden wir auf der nächsten Tour in die Vier- und Marschland­e erkunden. Hier gibt es noch so viel zu entdecken. Wir kommen wieder, versproche­n!

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An der Dove Elbe steht die Reitbrooke­r Mühle aus dem Jahr 1870 mit original erhaltenen Flügeln.
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Torsten Stender und Birte Dreves (nur für das Bild kurz ohne Maske) in ihrem Hofladen
Zurzeit wachsen auf den Feldern Kohl und Portulak (Foto). Torsten Stender und Birte Dreves (nur für das Bild kurz ohne Maske) in ihrem Hofladen

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