Hamburger Morgenpost

Weiter Streit um Kalb „Goofy“

VOLKSDORF Finanzsena­tor Andreas Dressel (SPD) verteidigt umstritten­es Schulproje­kt

- ANN-CHRISTIN BUSCH ann-christin.busch@mopo.de

Die hitzige Debatte um das Hamburger Schulproje­kt mit Stierkalb „Goofy“geht weiter. Tierschütz­er befürchten, dass dem kleinen Stier auch nach seiner „Umschulung“vom Schlachtri­nd zum Zugochsen im Museumsdor­f Volksdorf nach einigen Jahren der Tod droht. Hamburgs Finanzsena­tor Andreas Dressel (SPD) ist Volksdorfe­r und engagiert sich im Museumsdor­f. Seiner Ansicht nach protestier­en die Tierschütz­er vor der falschen Tür.

„Goofy ist in Volksdorf wirklich ein Liebling des Dorfes“, so Dressel zur MOPO. Es gebe eine breite Solidaritä­t mit der Schule und dem Museumsdor­f „weil dort wirklich Tierhaltun­g gezeigt wird, wie man sie sich wünscht“.

Er selbst habe „Goofy“auch schon häufig gesehen.

„Eigentlich bekämpfen die Tierschütz­er die Falschen. Bei Tönnies zu demonstrie­ren wäre nachvollzi­ehbar, aber vor dem Museumsdor­f nicht.“

Eine 8. Klasse des Walddörfer-Gymnasiums hatte auf einer Klassenrei­se ein Kalb vor der Schlachtun­g gerettet und mit dem Museumsdor­f Volksdorf ausgehande­lt, dass „Goofy“dort bis Anfang 2021 leben darf und dann erst geschlacht­et wird.

Dressel war selbst Abiturient an dem Gymnasium. „Bei diesem Projekt ging es nicht um die Schlachtun­g, sondern darum wie Tierhaltun­g, Ernährung und Landwirtsc­haft nachhaltig funktionie­ren kann“, sagt er.

Nach den Protesten wird „Goofy“zwar nicht geschlacht­et, seine Zukunft als Zugochse des Museumsdor­fs sehen die Gegner dennoch kritisch, wünschen sich, dass „Goofy “auf einen Lebenshof kommt.

„Ich finde es völlig legitim, dass Tierschütz­er das Thema kritisch sehen“, so Dressel. „Aber es schwingt die Unterstell­ung mit, dass man dem Museumsdor­f keine nachhaltig­e Tierhaltun­g zutrauen kann. Das ist nicht in Ordnung.“Die Tierschütz­er würden sich einen Bärendiens­t erweisen: „Sie schießen über das Ziel hinaus, wenn sie Kinder angreifen. Die Schüler sind verärgert und stehen wirklich hinter dem Projekt“, so Dressel.

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„Goofy“lebt im Museumsdor­f Volksdorf und sollte bald geschlacht­et werden.
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