Hamburger Morgenpost

Krankenhau­s nach SieganderK­üste

HANDBALL Hamburgs Jan Forstbauer erleidet in Wilhelmsha­ven Nasenbruch

- NILS WEBER nils.weber@mopo.de

Der dritte Sieg in Serie des Handball Sport Verein Hamburg war nicht nur souverän und phasenweis­e sehr ansehnlich, sondern auch ganz schön schmerzhaf­t und blutig. Für Jan Forstbauer endete die Auswärtsre­ise zum Wilhelmsha­vener HV (31:25) in einem Krankenhau­s der Hansestadt. Diagnose: Nasenbruch. Heute wird der Rückraumsp­ieler operiert. Ein längerer Ausfall träfe seine Mannschaft hart.

Am Tag danach ist Forstbauer der Schlamasse­l regelrecht anzuhören. „Jetzt klingt meine Stimme noch nasaler als sonst“, sagt der 28-Jährige im Gespräch mit der MOPO und lacht. Er versucht, die Sache mit Humor zu nehmen. Auch der ramponiert­e Riecher – noch leicht geschwolle­n, vom getrocknet­en Blut verstopft und mit einem Kratzer an der Seite – ist kein Anlass für Selbstmitl­eid, sondern Selbstiron­ie. „Halb so wild. Meine Nase war schon vorher nicht gerade.“Unters Messer muss Forstbauer dennoch. Wie lange er pausieren muss, ist noch unklar. Forstbauer spricht von einer möglichen Ausfalldau­er zwischen drei Tagen und maximal zwei Wochen. Das nächste Spiel bestreitet der Zweitligis­t am Sonnabend in eigener Halle gegen Emsdetten. Anschließe­nd geht es erneut zu Hause gegen Dormagen (15.12) und nach Ferndorf (19.12.).

„Je schneller ich wieder dabei sein kann, desto besser“, sagt der gebürtige Stuttgarte­r, der in der Nacht zu Sonntag in der Notaufnahm­e des Marienkran­kenhauses untersucht und behandelt worden war. Eine schnelle Genesung und Rückkehr wäre für die Mannschaft enorm wichtig, denn der Linkshände­r ist der einzige nominelle rechte Rückraumsp­ieler im Kader.

Die Aktion, die zu der Verletzung führte: In der 51. Minute des Spiels in Wilhelmsha­ven hatte Forstbauer bei einem Angriff seiner Mannschaft einen heftigen Schlag ins Gesicht bekommen, war zu Boden gegangen und musste mit stark blutender und sichtlich lädierter Nase ausgewechs­elt werden. Dabei schimpfte er wie ein Rohrspatz in Richtung Übeltäter und auch die Hamburger Bank protestier­te wütend. Das Foul hatte laut Forstbauer WHV-Kreisläufe­r Duncan Postel begangen, die ZweiMinute­n-Strafe bekam jedoch Matej Kozul aufgebrumm­t. Auch nach der Partie

sorgte die Szene noch für Dispute auf der Platte.

Abgehakt, sagt Forstbauer. „Im Spiel habe ich mich echt aufgeregt, aber so etwas passiert im Handball leider ab und zu.“Diese Sache sei „ärgerlich, aber nicht dramatisch. Er hätte mir aber nicht unbedingt die Nase brechen müssen.“So musste Forstbauer am Nikolausta­g ohne weihnachtl­iche Düfte von Kerzen und Gebäck auskommen. Das war zu verschmerz­en.

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Jan Forstbauer (r.) versucht Wilhelmsha­vens Matej Kozul zu stoppen.
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„Halb so wild.“Jan Forstbauer kann schon wieder lachen.
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