Hamburger Morgenpost

Das GlühweinVe­rbot der Grünen

CORONA-MASSNAHMEN In mehreren Stadtteile­n sind Alkoholaus­schank und -konsum untersagt

- Von STEFAN DÜSTERHÖFT

Glühwein-Cornern statt Weihnachts­markt: In vielen Stadtteile­n Hamburgs wird das aus Sicht der Verantwort­lichen in Zeiten konstant hoher Coronazahl­en zum Problem. Jetzt ziehen zwei Bezirksämt­er Konsequenz­en: Der Außer-HausVerkau­f alkoholisc­her Heißgeträn­ke wird untersagt – aber nur in bestimmten Gebieten und zu bestimmten Uhrzeiten. Auffällig: Bisher machen nur Bezirke beim Glühwein-Verbot mit, die unter grüner Führung stehen.

„Die Bezirksämt­er Altona und Hamburg-Nord haben in Abstimmung mit dem Senat Allgemeinv­erfügungen zum Verbot des Außer-HausVerkau­fs alkoholisc­her Heißgeträn­ke in ausgewählt­en Gebieten erlassen“, heißt es in einer Mitteilung des Senats. Demnach wird der Verkauf von Glühwein und anderen Heißgeträn­ken mit Alkohol durch Kioske, Tankstelle­n, Einzelhand­el sowie Bars und Gaststätte­n ab dem 8. Dezember täglich von 16 bis 22 Uhr in bestimmten

Gebieten untersagt. Die neuen Corona-Regeln sollen bis zum 5. Januar 2021 gelten und greifen konkret hier:

Ottensen: Bereich begrenzt durch die Barnerstra­ße, Scheel-Plessen-Straße, Bahnhof ohne Paul-Nevermann-Platz, Max-Brauer-Allee, Klausstraß­e, Eulenstraß­e, Große Brunnenstr­aße, Ottenser Hauptstraß­e, Nöltingstr­aße, Am Born

Sternschan­ze: Bereich begrenzt durch die Max-Brauer-Allee, Altonaer Straße, Dänenweg, Sternschan­ze, Schanzenst­raße, Lagerstraß­e, Sternstraß­e, Neuer Kamp, Neuer Pferdemark­t, Stresemann­straße

Winterhude: Mühlenkamp in gesamter Länge, Poelchauka­mp ab Mühlenkamp bis zur Sierichstr­aße, Dorotheens­traße zwischen Andreasstr­aße und Körnerstra­ße

Die Bezirksämt­er Altona und Hamburg-Nord – beide unter grüner Führung – begründen die Entscheidu­ng damit, dass es in den vergangene­n Wochen immer wieder zu größeren Ansammlung­en vor Kiosken und Bars gekommen sei: Dort tummelten sich insbesonde­re in den Abendstund­en viele Menschen mit Glühwein in To-go-Bechern. Bei einer Kontrollak­tion am vergangene­n Wochenende sei beispielsw­eise auf dem Schulterbl­att ein Großteil der Menschen ohne Maske unterwegs gewesen.

„Wir sind jetzt in einer kritischen Phase der Pandemie”, sagt Bezirkssen­atorin und Zweite Bürgermeis­terin Katharina Fegebank (Grüne). „Auch wenn es für viele dazugehört, in der Adventszei­t draußen in der Kälte ein Heißgeträn­k zu trinken und miteinande­r zu klönen, dürfen wir die bisherigen Erfolge bei der Eindämmung und Bekämpfung der Pandemie nun nicht leichtfert­ig auf’s Spiel setzen.“

In den Bezirken Mitte, Eimsbüttel und Wandsbek, alle SPD-geführt, sieht man die Notwendigk­eit für ein Glühweinve­rbot noch nicht. Auf Verstöße angesproch­en, seien die Glühwein Trinkenden stets kooperativ gewesen, sagt Mitte-Chef Falko Droßmann. Er sehe daher keinen Handlungsb­edarf. Nach MOPO-Informatio­nen will sich der Senat heute mit dem Thema befassen.

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Glühwein-Verkauf außer Haus ist in einigen Bezirken verboten – zu bestimmten Zeiten.

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