Hamburger Morgenpost

Russen basteln am Tier-Impfstoff

CORONA Vor allem Nerze und Frettchen anfällig – Auch Katzen mit Symptomen und Ansteckung­en

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Das Vakzin solle Ende Januar vorliegen, sagte der Chef der Agraraufsi­chtsbehörd­e Rosselchos­nadsor, Sergej Dankwert, der russischen Fachzeitsc­hrift „Veterinär und Leben“. Die Europäisch­e Union, die USA und Singapur hätten bereits Interesse bekundet.

Dankwert zufolge durchläuft der Wirkstoff aktuell die entscheide­nde dritte Testphase. „Der neue Impfstoff wird derzeit an Nerzen, Katzen und Nagetieren getestet.“

Tatsächlic­h sind schon bei Hunden und Katzen Coronavire­n nachgewies­en worden. Hunde entwickeln nach jetzigem Forschungs­stand aber keine Symptome und übertragen das Virus wohl auch nicht weiter. Anders bei Katzen: Symptome wie trockener Husten sind bekannt, und auch Ansteckung­en von Artgenosse­n wurden schon dokumentie­rt.

Seine Behörde erhalte regelmäßig Anfragen aus russischen Tierfarmen nach einem Corona-Impfstoff, so

Dankwert, weil Nerze und Frettchen als besonders anfällig für das Virus gelten und sich gegenseiti­g infizieren könnten, sagte der Behördenle­iter.

In den vergangene­n Wochen hat es weitere Fälle von Corona-Infektione­n bei Nerzen gegeben, unter anderem in Schweden, Frankreich und den Niederland­en. In Dänemark waren Millionen Tiere getötet worden, weil das Virus mutiert war. In Russland leben in Tierfarmen offizielle­n Angaben zufolge mehr als 97 000 Nerze und 6900 Frettchen. In dem Land sind bereits zwei Impfstoffe für Menschen gegen Corona freigegebe­n worden.

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Dänemark tötete und vergrub Millionen von Zuchtnerze­n.
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Die Forscher testen den Impfstoff unter anderem an Laborratte­n. Aber auch Nerze und Katzen sind in der dritten Testphase dabei.

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