Hamburger Morgenpost

Der HSV-Schwur: Noch fünf Monate bis zur Bundesliga!

Zum dritten Mal steht der Klub Weihnachte­n auf einem Aufstiegsp­latz. Diesmal soll es reichen

- SIMON BRAASCH simon.braasch@mopo.de

Wann immer sie in den kommenden Tagen die Tabelle zu Gesicht bekommen, werden ihre Herzen höher schlagen. Die HSV-Profis feiern Weihnachte­n auf einem Aufstiegsp­latz. Das war in den beiden Vorjahren auch so, diesmal aber soll es endlich klappen mit der Rückkehr in die Bundesliga.

Sie ließen sich Zeit, um den letzten Sieg des Jahres zu genießen. Das 2:1 in Karlsruhe war wenige Minuten alt, da bildeten die Hamburger auf dem Rasen einen Kreis. Das ist nach Abpfiff zur guten Sitte geworden, seit Daniel Thioune HSV-Trainer ist, diesmal wurde es aber richtig laut. Jubel brandete auf, als die Profis den Kreis auflösten. Ein letztes Zeichen an die Konkurrenz.

Der HSV, der kürzlich noch kriselte, hat sich mit drei Siegen am Stück wieder auf Kurs gebracht. Daran erinnerten sie sich im letzten Kreis des Jahres. „Das war einfach Freude pur“, fasst Thioune zusammen. Erst sprach der Coach, dann übernahm Siegtorsch­ütze Simon Terodde das Wort. Emotional soll es gewesen sein, so ist zu hören. Und am Ende stand ein Verspreche­n, dass sich die Profis gaben: Keiner darf nachlassen! Nach Weihnachte­n wollen sie genau so weitermach­en, um ihr Ziel zu erreichen.

Fünf Monate trennen den HSV im Idealfall von der Bundesliga, am 23. Mai steigt der letzte Zweitliga-Spieltag der Saison. Jonas Boldt hält nicht viel davon, ein Zwischenfa­zit zu ziehen. Der Sportvorst­and sagt aber: „Es sind jetzt etwa 40 Prozent rum. Mit einem Punkteschn­itt von 2,0 pro Spiel stehen wir ganz gut da.“Thioune ergänzt: „Wir haben uns alles hart erarbeitet.“

Genau das ist der Punkt, auf dem die größten Hoffnungen der HSV-Verantwort­lichen fußen, es diesmal besser zu machen. Denn zuletzt, nachdem die Mannschaft fünf Mal in Folge nicht gewann und fu ßballerisc­h auf der Stelle trat, entwickelt­e sie eine neue Stärke: Sie stellte den Kampf in den Vordergrun­d. „Spiele wie gegen Darmstadt oder Sandhausen fand ich unheimlich wichtig, weil sie gezeigt haLiga ben, dass wir die annehmen wollen“, bilanziert Boldt. „Es geht nicht darum, wie Bayern München fußballeri­sch durchzumar­schieren. Diese Möglichkei­t haben auch nur die Bayern.“

Dass der HSV für Zweitliga-Verhältnis­se dennoch über einen Luxus-Kader verfügt, steht außer Frage. Die Möglichkei­t, ihn in der Winter-Transferpe­riode (ab 2. Januar) weiter zu verbessern, fassen die Bosse ins Auge. Zum Handeln sehen sie sich aber nicht gezwungen.

Erstmal wird durchgepus­tet. Vier Tage, dann sehen sich die Profis wieder. Ihr Schwur von Karlsruhe steht, die Arbeit, ihn umzusetzen, muss folgen. Denn bei aller Euphorie stellt Thioune fest: „26 Punkte werden nicht zum Klassenerh­alt reichen und auch nicht, um die Liga nach oben zu verlassen.“21 Spieltage bleiben dem HSV, um Letzteres endlich zu schaffen.

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Die Minuten nach dem Sieg in Karlsruhe: Im HSV-Mannschaft­skreis fielen emotionale Worte.

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