Hamburger Morgenpost

Boss Göttlich gibt Kohle für Verstärkun­gen frei

KLARTEXT Der Präsident über Abstiegsge­fahr, Trainer-Wechsel und und Entfremdun­g vom Fußball

- BUTTJE ROSENFELD … die Abstiegsge­fahr: … einen Trainerwec­hsel: … seine eigene Rolle: … Spontan-Hilfe: … Kapazitäte­n durch Transfers von Möller Daehli und Veerman: … Corona-Perspektiv­en: … fehlendes Publikum: … eine Negativ-Entwicklun­g:

Das 0:3 am Millerntor gegen Düsseldorf war das letzte Spiel für den FC St. Pauli in diesem Jahr. Zeit für Präsident Oke Göttlich, über die bedrohlich­e Situation und andere heikle Themen nachzudenk­en. Der 45-jährige Hamburger spricht über ...

„Wenn im Zentrum des Handelns der Sport steht, und man steht nach 13 Spieltagen auf Tabellenpl­atz 17, dann ist alle Alarmberei­tschaft da, dass Dinge hier verändert werden sollen. Diese Veränderun­gen werden unter den sportlich handelnden Timo Schultz und Andreas Bornemann besprochen und uns vorgeschla­gen. Dementspre­chend gehenwirdi­eDingesoan, wie sie adäquat und richtig sind, und zwar mit den beiden. Wir werden uns nicht überschlag­en in hysterisch­en oder von außen an uns herangetra­genen Systemdest­abilisator­en.“

„Es sind immer mehrere Mosaikstei­nchen, die dazu führen können, dass es nicht mehr funktionie­rt. Und zwar zu jeder Zeit. Das können emotionale Verwerfung­en, inhaltlich­e und charakterl­iche Gründe sein.

Ich sehe bei keinem dieser Themen, dass Timo Schultz nicht Herr der Lage ist, dieses Thema zu sehen und vernünftig zu analysiere­n und zusammen mit Andreas Bornemann Entscheidu­ngen voranzutre­iben, die uns aus dieser Situation heraushelf­en werden.“

„Natürlich habe ich eine Meinung. Ich bin nur nicht täglich operativ tätig. Es ist auch nicht meine Aufgabe als ehrenamtli­cher Präsident täglich an der Kollaustra­ße Dinge wahrzunehm­en und sie aktiv zu verändern. Wenn Hilfe gebraucht wird, biete ich sie an. Egal ob das eine budgetäre oder unternehme­rische Hilfe ist.“

„Es gibt Budget für neue Spieler, die uns sofort helfen könnten. Wenn wir Tabellenac­hter wären, würden wir dieselben Diskussion­en mit dem Trainer und Sportchef über mögliche Verstärkun­gen und Maßnahmen führen. Das hat jetzt also nichts mit Hektik und Hysterie zu tun, sondern macht eine sachliche, interne Analyse aus. Auch als Achter würde man jetzt Entscheidu­ngen treffen auf Grundlage der Eindrücke, die man auch schon vor der Saison hatte und die sich während der Saison verfestigt haben.“

„Der FC St. Pauli erwirtscha­ftet Geld zusammen als Klub auf verschiede­nen Ebenen, unter anderem - wie von mir vor sechs Jahren auf meiner Antrittsre­de angekündig­t – auch durch Transferer­löse. Dank Andreas Bornemann tun wir das in einer außergewöh­nlichen Art und Weise. Das hilft uns sehr.“

„Wir müssen schauen, wie wir mit einer Situation umgehen, wenn sie noch sechs oder zwölf Monate weitergeht. Dann muss in allen Bereichen über Anpassunge­n nachgedach­t werden. Und nichts wäre in dieser Zeit schlimmer als ein Abstieg obendrauf. Da gibt es nichts zu beschönige­n. Wir haben durch Entscheidu­ngen aus der längeren, mittleren und kurzfristi­gen Vergangenh­eit den Verein sukzessive finanziell solide aufgestell­t. Diese Leistung wird auch in der Stadt gesehen, dass wir uns vor Corona auf einem wirtschaft­lich sehr vernünftig­en Niveau konsolidie­rt haben.“

„Der FC St. Pauli beschäftig­t sich mit allen Möglichkei­ten, mit allen Verfahren, die derzeit auf dem Markt sind, um das wieder möglich zu machen. Denn: Uns fehlen die Fans! Ich behaupte sogar: Wir hätten mindestens fünf, sechs Punkte mehr, wenn wir Fans im Stadion gehabt hätten. Aber das ist eine der vom Wesentlich­en ablenkende­n Hypothesen wie: Wenn der Göttlich nicht mehr da ist, werden wir Zehnter.“

„Es tut mir für unsere Fans, Mitglieder und Unterstütz­er weh, dass es eine Entfremdun­g vom Fußball im Allgemeine­n gibt. Das ist super

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