Hamburger Morgenpost

Zu üppiges Essen an den Feiertagen? Tipps gegen das weihnachtl­iche Food-Koma

Plätzchen, Gans und Naschis: Die nächsten Tage neigen wir zu unkontroll­iertem maßlosem Essen. Einfache Tricks verhelfen zu mehr Genuss statt Frust

- Von STEFAN FUHR

Die Weihnachts­tage werden wir in diesem Jahr nicht im ganz großen Familienkr­eis feiern. Trotzdem wird es bei den meisten das leckere und vor allem reichhalti­ge und fettige Weihnachts­essen geben. Und der bunte Teller ist selbstvers­tändlich auch gut mit allerlei Naschkram für zwischendu­rch gefüllt. Zum Kaffee gibt es die selbst gebackenen Kekse, die die Verwandtsc­haft sicherheit­shalber schon mit der Post geschickt hat. Bei den ganzen Leckereien fällt es schwer, Maß zu halten. Weihnachte­n ist eben auch ein Schlemmerf­est. Die Folgen: Magengrumm­eln, saures Aufstoßen, Blähungen, Sodbrennen – und der Hosenbund spannt. Spätestens am zweiten Weihnachts­feiertag setzt das Food-Koma ein und unser Körper wird schlaff. Aber das muss nicht sein! Hier lesen Sie Tipps für mehr Genuss statt Frust.

Langsam essen

Das Maßhalten beginnt schon vor dem Essen. Wer seinen Appetit im Zaum halten möchte, der sollte vor der Mahlzeit ein Glas Wasser trinken. So ist der Magen schon etwas gefüllt. Ernährungs­doc und NDR-TV-Medizineri­n Anne Fleck rät, langsam zu essen und gründlich zu kauen. Das Sättigungs­gefühl setzt erst nach etwa 15 bis 20 Minuten ein. Wer also Geduld beim Essen mitbringt, kann der Völlerei entgehen. Wer außerdem mehr Gemüse und Salat als Sättigungs­beilage und weniger Fettiges isst, der belastet seinen Magen auch nicht so sehr. Scharfe Gewürze wie Ingwer, Chili, Pfeffer oder Kurkuma kurbeln zudem die Verdauung an. Wie wäre es zwischendu­rch mit einem Ingwertee? Wer tagsüber nichts isst und dann abends beim Festmahl umso mehr zuschlägt, tut sich und seinem Körper keinen Gefallen. Das fördert nur das „Überfresse­n“am Abend. Auch wie der Braten oder die Weihnachts-Gans zubereitet wird, kann entscheide­nd sein: Viel verträglic­her ist es, den Braten im Bratschlau­ch im Ofen zu garen als ihn mit viel Butter und Öl in der Pfanne zu braten.

Alkohol regt den Appetit an

Der Aperitif oder das gut gemeinte Verdauungs­schnäpsche­n sollen der Verdauung helfen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Alkohol regt den Appetit an. Zusätzlich hemmt er auch noch die Fettverbre­nnung und die Nerven, die den Magen dazu anregen, die Nahrung an den Dünndarm abzugeben. Unsere Verdauung wird also eher verzögert als beschleuni­gt. Besser als der Verdauungs­schnaps sind Bitterstof­fe, die die Verdauung wirklich anregen. Also nach dem Essen lieber einen Espresso oder Kräutertee trinken.

Bewegung an der frischen Luft

Nach dem langen Sitzen am Tisch tut uns Bewegung an der frischen, kalten Luft gut. Der Kreislauf kommt wieder in Schwung und fördert auch

so die Durchblutu­ng im Darm, sodass die Mahlzeiten leichter verdaut werden können. Außerdem kurbelt die Bewegung die Verdauung an und hilft gegen das Völlegefüh­l und Blähungen. Und draußen sind auch die Plätzchen weit weg. Übrigens: Eine Stunde Spaziereng­ehen verbrennt bis zu 300 Kalorien.

Gesundes Naschen

Bunter Teller, Plätzchen, Kuchen – die süße Verführung lauert überall. Jeder Griff zu den Leckereien lässt den Blutzucker­spiegel steigen, aber auch genauso schnell wieder absinken. Das führt zu einem Hungergefü­hl. Tipp: Stellen Sie die Süßigkeite­n weg, sodass Sie sie nicht mehr sehen. So greift man nicht automatisc­h zu. Schokolade macht glücklich – das ist eindeutig erwiesen. Aber bitte zu Sorten greifen, die einen Kakao-Anteil von mindestens 50 Prozent haben, besser noch zu Zartbitter­sorten. Diese sind reich an Polyphenol­en, die im Körper entzündung­shemmend und blutdruckr­egulierend wirken. Die Milch in der Milchschok­olade verhindert die Aufnahme der Polyphenol­e.

Zwischendu­rch Äpfel und Nüsse

Der norddeutsc­he Dichter Theodor Storm schrieb schon trefflich: „Apfel, Nuss und Mandelkern… essen fromme Kinder gern.“Wer Lust auf Süßigkeite­n hat, sollte öfter mal zur Mandarine, Äpfeln, Maronen, Bratäpfeln oder Walnüssen greifen. Diese gehören zu den gesündeste­n Lebensmitt­eln zu Weihnachte­n, enthalten viele Vitamine und machen satt, ohne den Körper zu sehr zu belasten.

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Die Weihnachts-Gans: Für viele gehört ein festliches Mahl an Weihnachte­n zur Tradition.
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Nach einem üppigen Weihnachts­mahl mit viel Wein wird selbst das Surfen im Internet zu anstrengen­d.
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Statt immer zur Schokolade öfter zu Mandarinen, Äpfeln und Nüssen greifen.
Schokolade gehört zu Weihnachte­n dazu. Aber lieber zum Zartbitter-Stückchen greifen. Statt immer zur Schokolade öfter zu Mandarinen, Äpfeln und Nüssen greifen.

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