Hamburger Morgenpost

Nabu verleiht Negativ-Preis für Umweltsünd­en. Geplante Autobahn sei „Sinnbild für verfehlte Verkehrspo­litik“

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Die Umweltschu­tzorganisa­tion Nabu hat die A26 Ost, die geplante Querverbin­dung der A1 und A7 im Hamburger Süden, für den Negativ-Preis „Dinosaurie­r des Jahres 2020“ausgewählt. Erstmals seit 1993 wird damit keine Person „ausgezeich­net“, sondern ein konkretes Projekt als Umweltsünd­e.

„Diese geplante Autobahn ist ein perfektes Sinnbild für eine verfehlte Verkehrspo­litik “, sagt der Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger. „Sie ist ein Planungs-Dinosaurie­r und muss verhindert werden. Hier soll wieder einmal Natur verbaut werden, obgleich sich die Bedarfspro­gnosen dramatisch verändert haben.“

Die A26 Ost mache deutlich: „Wir brauchen eine grundlegen­de Überarbeit­ung des Bundesverk­ehrswegepl­ans, um solche Planungs-Dinosaurie­r zu stoppen. Die Infrastruk­tur der Zukunft muss auch helfen, die Pariser Klimaziele zu erreichen und Naturverlu­ste zu vermeiden. Neubauten von Fernstraße­n sollten bis zu dieser Überprüfun­g vollständi­g ausgesetzt werden.“

Die Stadt Hamburg bestellte die Pendleraut­obahn für Hafen und Airbus-Gelände bereits vor 20 Jahren beim Bund, damals unter Bürgermeis­ter Ole von Beust, unter Beteiligun­g der Grünen.

Nun, zwei Dekaden später, wurden die Gelder bewilligt. Mittlerwei­le liegt die Verantwort­ung für den Ausbau beim Bund und damit bei Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer. Der Nabu fordert Hamburgs Ersten Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er (SPD) auf, das Projekt zu stoppen.

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