Impfzentrum: Jetzt wird hier auch gespritzt
10 000 Termine wurden bereits vereinbart.
Nun ist es wirklich losgegangen: Seit Dienstag wird in den Hamburger Messehallen geimpft. Allerdings noch nicht mit richtig großem Andrang. 7000 Menschen könnten hier täglich geimpft werden, zum Start werden aber erst einmal nur 500 Termine pro Tag vergeben. Beschäftigte der ambulanten Pflegedienste und über 80-Jährige, die zu Hause wohnen, sind aufgerufen, sich in den Messehallen gegen Corona impfen zu lassen.
Dass derzeit nur 500 Termine pro Tag vergeben werden, liege an den knappen Impfstoffkapazitäten, wie Bürgermeister Peter Tschentscher und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (beide SPD) beim Impfstart am Dienstag in den Messehallen 3 mitteilten. Wichtig sei nun, „dass die Bundesregierung prüft, ob es noch weitere Möglichkeiten gibt, die Impfstoffversorgung deutlich zu verbessern“, so Tschentscher.
10 000 Termine seien bereits vereinbart worden, sagte Leonhard. Die Zahl der Impfungen könne jederzeit erhöht werden, „sobald wir sicher mehr Impfstoff regelhaft geliefert bekommen“. Zudem liefen die Impfungen von Bewohnern und Mitarbeitern in den Pflegeeinrichtungen und die des medizinischen Personals in den Krankenhäusern weiter. „Unsere Aufgabe ist im Moment, den Impfstoff, den wir haben, so gut wie möglich zu denen zu bekommen, die ihn am nötigsten brauchen.“
Anmeldungen für Termine im Impfzentrum seien je
weils drei Wochen im Voraus online und telefonisch unter 116 117 möglich. „Die über 80-Jährigen in Hamburg, die zu Hause leben und die bei guter Gesundheit sind, bekommen von uns Post, vermutlich in der kommenden Woche.“Da für die Impfungen jeweils zwei Injektionen nötig sind, halte man immer eine zweite Dosis des Impfstoffes zurück, um eine kontinuierliche Impfung sicher zu gewährleisten. „Wir wollen keine Termine rückabwickeln“, sagte Leonhard.
Walter Plassmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hamburg, die das Impfzentrum betreibt, verteidigte trotz knappen Impfstoffs die Vorbereitungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „Es ist richtig gewesen, auf unterschiedliche Impfstoffe zu setzen, denn der eigentliche Game Changer wird der Impfstoff sein, der in den Praxen
verimpft werden kann“, sagte er. Nur so könne man eine deutlich höhere Impfkapazität erreichen. Der Bürgermeister zeigte sich verärgerter: „Da sind einfach sehr wenig Impfstoffmengen reserviert, eingekauft worden und die Liefertermine sind nicht eingehalten worden.“Deshalb könne man schwer sagen, wann die Menschen der ersten Prioritätsstufe geimpft seien.
Da sind einfach sehr wenig Impfstoffmengen reserviert und eingekauft worden.
Bürgermeister Peter Tschentscher