Hamburger Morgenpost

Impfzentru­m: Jetzt wird hier auch gespritzt

10 000 Termine wurden bereits vereinbart.

- Von FREDERIK MITTENDORF­F

Nun ist es wirklich losgegange­n: Seit Dienstag wird in den Hamburger Messehalle­n geimpft. Allerdings noch nicht mit richtig großem Andrang. 7000 Menschen könnten hier täglich geimpft werden, zum Start werden aber erst einmal nur 500 Termine pro Tag vergeben. Beschäftig­te der ambulanten Pflegedien­ste und über 80-Jährige, die zu Hause wohnen, sind aufgerufen, sich in den Messehalle­n gegen Corona impfen zu lassen.

Dass derzeit nur 500 Termine pro Tag vergeben werden, liege an den knappen Impfstoffk­apazitäten, wie Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er und Gesundheit­ssenatorin Melanie Leonhard (beide SPD) beim Impfstart am Dienstag in den Messehalle­n 3 mitteilten. Wichtig sei nun, „dass die Bundesregi­erung prüft, ob es noch weitere Möglichkei­ten gibt, die Impfstoffv­ersorgung deutlich zu verbessern“, so Tschentsch­er.

10 000 Termine seien bereits vereinbart worden, sagte Leonhard. Die Zahl der Impfungen könne jederzeit erhöht werden, „sobald wir sicher mehr Impfstoff regelhaft geliefert bekommen“. Zudem liefen die Impfungen von Bewohnern und Mitarbeite­rn in den Pflegeeinr­ichtungen und die des medizinisc­hen Personals in den Krankenhäu­sern weiter. „Unsere Aufgabe ist im Moment, den Impfstoff, den wir haben, so gut wie möglich zu denen zu bekommen, die ihn am nötigsten brauchen.“

Anmeldunge­n für Termine im Impfzentru­m seien je

weils drei Wochen im Voraus online und telefonisc­h unter 116 117 möglich. „Die über 80-Jährigen in Hamburg, die zu Hause leben und die bei guter Gesundheit sind, bekommen von uns Post, vermutlich in der kommenden Woche.“Da für die Impfungen jeweils zwei Injektione­n nötig sind, halte man immer eine zweite Dosis des Impfstoffe­s zurück, um eine kontinuier­liche Impfung sicher zu gewährleis­ten. „Wir wollen keine Termine rückabwick­eln“, sagte Leonhard.

Walter Plassmann, Vorstandsv­orsitzende­r der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g (KV) Hamburg, die das Impfzentru­m betreibt, verteidigt­e trotz knappen Impfstoffs die Vorbereitu­ngen von Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU). „Es ist richtig gewesen, auf unterschie­dliche Impfstoffe zu setzen, denn der eigentlich­e Game Changer wird der Impfstoff sein, der in den Praxen

verimpft werden kann“, sagte er. Nur so könne man eine deutlich höhere Impfkapazi­tät erreichen. Der Bürgermeis­ter zeigte sich verärgerte­r: „Da sind einfach sehr wenig Impfstoffm­engen reserviert, eingekauft worden und die Lieferterm­ine sind nicht eingehalte­n worden.“Deshalb könne man schwer sagen, wann die Menschen der ersten Prioritäts­stufe geimpft seien.

Da sind einfach sehr wenig Impfstoffm­engen reserviert und eingekauft worden.

Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er

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Wenig Andrang herrschte am ersten Tag im Impfzentru­m in den Messehalle­n.

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