Der „lässigste“Klub
TOWERS Bundesliga-Spitze als Vision. Internat und neue Arena in Planung
Der Leidensweg der Fans war lang. Man verbachte mehr Zeit in der Zweiten Liga als erwartet, im Oberhaus gab’s in der Premieren-Saison dann reichlich Dresche. Die Folge: der letzte Tabellenplatz. Dann die Corona-Rettung. Ein neuer Trainer mit Pedro Calles, der endlich den erhofften Erfolg bringt. Und die Pläne der Hamburg Towers zeigen: Der Weg ist noch lange nicht vorbei.
Leiden müssen die Fans momentan aus anderen Gründen. Wegen der Pandemie ist es weiterhin verboten, die Hallen wieder zu füllen – zu groß wäre die Ansteckungsgefahr, selbst bei nur halb vollen Arenen.
Aber: Erfolgreicher waren die Hamburg Towers, momentan das einzige „große“Bundesliga-Team der Stadt, noch nie: Fünf Siege in Folge zum Saisonstart. Nach zuletzt schwachen Leistungen, unter anderem bei der Heimpleite gegen Aufsteiger Chemnitz, jetzt wieder in der Erfolgsspur. Sieben Siege.
Sechster Platz. Kurzum: Ein Playoff-Kandidat – wer hätte das gedacht?
„Es war ein sehr emotionales Jahr. Wir waren weit unten“, sagt Towers-Chef Marvin Willoughby in Hinblick auf die vergangene Saison mit nur drei Siegen. „Es gab Momente, in denen man zweifelte, sich fragte: Ist das alles so richtig?“Doch der Ex-Profi, der mit Kumpel Jan Fischer vor Jahren das Projekt „Sport ohne Grenzen“ins Leben gerufen und daraus die Towers geformt hatte, fing sich, wendete das Blatt, tauschte fast den kompletten Kader aus. Er holte Veteranen wie Bryce Taylor und Jordan Swing, Scorer wie Terry Allen und Kameron Taylor, stark aufspielende Talente wie TJ Shorts und Maik Kotsar – und „Verteidigungsminister“
Max DiLeo.
„Wir wollen unsere Identität finden“, sagt ein stets Euphorie bremsender Pedro Calles, der von vielen als Perfektionist beschrieben wird. „Und wir brauchen eine bessere Balance.“Ihn stören die Verletzungs-Problematik und das damit einhergehende „oft nicht zufrieden stellende“Training. Zusammen mit Willoughby hält Calles Ausschau nach Verstärkun
gen, die möglichst bald kommen, aber „auch zu uns und unserem Konzept passen müssen“.
Zur Identität der Towers gehört auch: die Förderung der Jugend. Ismet Akpinar (25, Bahcesehir Koleji/Türkei) und Louis Olinde (22, Alba Berlin) sind zwei Hamburger aus der Towers-Schmiede, Nationalspieler und gestandene Profis, die sich nicht nur