Amaechis bittere Heimreise
DUELL TALENT Erstmal Chef in Nürnberg. Mit Thioune kam er in Hambu Leih-Deal hakt weiter. HSV holt ihn aus England zurück
Dieses Duell dürfte es in sich haben. Im Sommer sprachen der damals neue HSV-Trainer Daniel Thioune und der scheidende Assistent Tobias Schweinsteiger noch über eine mögliche Zusammenarbeit in Hamburg. Es kam anders. Der WeltmeisterBruder ging mit Sportvorstand Dieter Hecking nach Nürnberg, nun sieht man sich wieder. Eine brisante Nummer: Ausgerechnet gegen den HSV ist der Bayer erstmals Chefcoach des FCN. Eine kleine Rechnung wird er ganz sicher noch offen haben.
Ihn kann nicht viel erschüttern, nicht mal der erste Schnee des Jahres. Bestens
Das hatten sie sich anders vorgestellt. Rund zwei Wochen lang wartete Xavier Amaechi in seiner Heimat England auf das Zustandekommen eines Leih-Deals. Nun ist der Junioren-Nationalspieler zurück in Hamburg. Ohne neuen Klub, aber dafür in Quarantäne.
Amaechis bittere Rückreise. Nach wie vor sind neben deutschen Zweitligisten auch Vereine aus seiner Heimat an ihm interessiert. Da gelaunt drosch Thioune am Donnerstag den Ball über die Trainingsplätze im Volkspark, nach vier Siegen am Stück ist der Trainer des Tabellenführers guter Dinge. „Diese Serie würden wir gern noch ausbauen“, verriet er später. Schweinsteiger dürfte etwas dagegen haben.
Fraglos ist die Geschichte, die Thioune und Schweinsteiger verbindet, keine ganz normale. Denn im Sommer stand durchaus eine Zusammenarbeit im Raum. Thioune suchte einen zweiten Assistenten neben Merlin Polzin, den er aus Osnabrück mitbrachte. Auch mit Schweinsteiger, der zuvor zu Heckings Trainerteam beim HSV zählte, sprach er, schnell aber stellten beide fest, dass sie unterschiedliche Vorstellungen hatten. Den Posten bekam dann schließlich U21-Trainer Hannes Drews. der Ausgang der Gespräche aber weiterhin total offen ist, entschieden die HSV-Bosse nun, Amaechi erstmal zurück fliegen zu lassen. Am Donnerstag bestieg er die Maschine nach Hamburg, da hatten die HSV-Betreuer schon alles geregelt, damit der 20-Jährige beruhigt und top organisiert in seine Quarantäne starten kann.
Wie aber geht es weiter? Zwei Corona-Tests müsste Amaechi nach seiner Isolation
„Wir haben uns ausgetauscht und festgestellt, dass wir vielleicht unterschiedliche Auffassungen von so einem Gebilde haben könnten und wie das Team aussieht“, erklärt Thioune rückblickend. Schweinsteiger, so war zu hören, konnte sich nicht mit der Rolle des zweiten Assistenten anfreunden. Perspektivisch denkt Thioune, „dass es sein Anspruch ist, Cheftrainer sein zu wollen und zu können“.
Diese Chance bietet sich Schweinsteiger nun gegen den HSV, der Zufall will es so. Weil FCN-Coach Robert Klauß nach dem Tritt gegen eine Wasserflasche (beim 0:2 in Heidenheim) von der DFL für eine Partie gesperrt wurde, wird „Schweini“einmalig zum Boss. Dreht er dem HSV nun eine lange Nase?
Klar ist: Der 38-Jährige arbeitete gern in Hamburg, hätte sich aber einen ande
absolvieren, dann könnte er wieder mit seinen HSVKollegen trainieren. Absolut vorstellbar aber auch, dass er sofort wieder auf die Insel fliegt – sollten die Verhandlungen mit einem englischen Klub bis dahin abgeschlossen sein. Dann müsste der Offensivmann in England erneut fünf Tage lang in Quarantäne. Der HSV aber beugte mit Amaechis Rückholaktion auch einem Scheitern der Gespräche vor.