Corona Reicht der Impfstoff?
CORONA Nach großer Kritik an Spahn und EU: offenbar gute Neuigkeiten
BRÜSSEL/BERLIN – Die Kritik an der EU und am deutschen Gesundheitsministerium war groß. Nun gibt es aber wieder etwas bessere Nachrichten für die Impfkampagne gegen Corona: Die aktuell gelieferten Mengen sollen für spürbar mehr Menschen reichen als bisher gedacht. Und: Mittelfristig kommen Millionen weitere Dosen dazu.
Der knappe Corona-Impfstoff soll nun doch für mehr Menschen reichen als bisher gedacht. Denn seit gestern kann aus den gelieferten Ampullen mehr von dem Serum entnommen werden. Um die Zahl der einzelnen Dosen zu steigern, lässt die europäische Arzneimittelbehörde EMA zu, dass sechs statt bisher fünf Dosen aus einer Ampulle von Biontech/Pfizer gezogen werden dürfen (siehe auch S. 7).
Die Mengen könnten sich so voraussichtlich um bis zu 20 Prozent steigern, teilten die EMA und ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums gestern mit. „In der Praxis hat sich herausgestellt, dass aufgrund einer ,ÜberFüllung‘ der Fläschchen seitens des Herstellers mit geeigneten Spritzen und Kanülen sechs Dosen aus einem Fläschchen gezogen werden können“, so das Ministerium.
Die EU kann zudem im laufenden Jahr auf weitere bis zu 300 Millionen Dosen Coronafstoff Imp der Mainzer Firma
Bio ntech und ihres US-Partners Pfizer zurückgreifen. 75 Millionen Dosen davon sollten bereits bis Ende des zweiten Quartals zur Verfügung stehen, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Brüssel. Von den bereits zugelassenen Mitteln von Biontech/Pfizer sowie dem US-Unternehmen Moderna hat die EU sich mittlerweile 760 Millionen Einheiten gesichert. Damit könnten mehr als 80 völkerung geimpft werden, so von der Leyen.
Die Frage, ob Deutschland über die EU-Kontingente hinaus Alleingänge bestreite, die diese Impfmengen für andere EUStaaten verkleinern könnten, verneinte ein Sprecher Spahns. Es seien zwar Lieferungen von Biontech/Pfizer von 30 Millionen Dosen an Deutschland unabhängig von den EU-Verträgen voraussichtlich in diesem Jahr geplant. Aber das vermindere die EU-Kontingente nicht.
Aus den EU-Verträgen erhalte Deutschland rund 60 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer, aus den bilateralen Vereinbarungen 30 Millionen. Dazu komme das Präparat des US-Konzerns Moderna in einem Volumen von 50 Millionen Dosen. Diese rund 140 Millionen Dosen reichten aus, um eine Herdenimmunität in Deutschland zu erreichen, hieß es aus dem Ministerium.