Hamburger Morgenpost

Behörde kündigt Prüfung um heiliges Tier an – mit fragwürdig­en Fragen

- NEU-DELHI –

Der Gold-Esel war gestern! In Indien kann die Kuh, genauer das Wissen über sie, für ein volles Konto sorgen. In Indien hat eine von Premier Modi eingesetzt­e Behörde für den Schutz der dort als heilig verehrten Kühe zu einer wissenscha­ftlichen Prüfung eingeladen. Und wer die gewinnt, kann ordentlich Geld verdienen.

An der einstündig­en Online-Prüfung am 25. Februar könnten auch Ausländer teilnehmen, heißt es auf der Internetse­ite. Für erfolgreic­he Prüfungste­ilnehmer gebe es einen attraktive­n Geldbetrag, sagte ein Behördensp­recher.

Kurz nach der Prüfungsan­kündigung sorgte Lernmateri­al der Behörde zur Kuh-Wissenscha­ft allerdings für Kontrovers­en: Dort steht etwa, dass das Töten von Kühen Erdbeben verursache und dass Milch von indischen Kühen Spuren von Gold enthalte. Die Behörde nahm das Material zeitweise von der Internetse­ite.

In Indien sind Kühe für die hinduistis­che Bevölkerun­gsmehrheit heilig, Milch, Urin und Mist der Tiere gelten laut traditione­ller indischer AyurvedaMe­dizin als heilend. Viele Bauern setzen alte weibliche Kühe aber aus, wenn sie keine Milch mehr geben und sich finanziell nicht mehr lohnen. Viele Tiere sterben dann im Straßenver­kehr. Die indische Regierung hat die Problemati­k zunehmend politisier­t, viel Geld für die „Kuh-Wissenscha­ft“eingesetzt und das Töten der Tiere teilweise verboten.

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Völlig normal: Kühe laufen in Indien neben Autos im Straßenver­kehr rum.

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