Rabe spricht von „dramatischen Fortschritten“
Senator zieht positive Bilanz für Hamburgs Schulen
In den vergangenen Tagen sorgte das digitale Lernsystem IServ bei Eltern, Schülern und Lehrkräften für Ärger. Immer wieder brachen die Server zusammen. Schulsenator Ties Rabe (SPD) zieht insgesamt trotzdem eine positive Bilanz der bisherigen Digitalisierung an den Schulen während der Corona-Pandemie.
„Wir haben in den letzten neun Monaten, verglichen mit der Ausgangslage, bei der Digitalisierung der Schulen dramatische Fortschritte gemacht“, so Rabe (SPD) gestern in der Landespressekonferenz.
Hamburg setze laut Rabe vorrangig auf die beiden Systeme IServ und Lernmanagementsystem (LMS). Diese beiden Programme seien datenschutzkonform und datenschutzsicher, bereits im Vorfeld von den Schulen getestet und für gut befunden worden. Zu Beginn der Pandemie hätten 20 Prozent der Hamburger Schulen die Programme genutzt, nun seien es 75 Prozent.
In den vergangenen Tagen meldeten viele Eltern und Schüler insbesondere Probleme mit dem bundesweit genutzten Lernprogramm
IServ. „Wir sind genau wie andere Bundesländer in Gesprächen mit den Anbietern, dass dies schnell behoben wird“, so Rabe. Beide Anbieter hätten jetzt ihre Serverkapazitäten erheblich erhöht. Sollten die Probleme nicht in einer Woche behoben sein, wolle die Schulbehörde über andere Lösungen beraten.
Der Anteil an Hamburger Schulen mit WLAN in den Unterrichtsräumen sei laut
Rabe von 16 Prozent vor der Pandemie in den letzten Monaten auf 72 Prozent gestiegen. Im März 2020 waren es 61 Schulen, bis Ende 2020 schon 266. 105 Schulen hatten bis Ende 2020 noch kein WLAN, 47 davon sollen es bis Ende Januar erhalten. Die restlichen Schulen sollen bis Anfang August ausgerüstet sein.
Die Zahl der Laptops und Tablets für Schüler wurde von März 2020 bis Ende 2020 von rund 17000 auf rund 62 000 mehr als verdreifacht. Insgesamt steht damit rund 28 Prozent der Schüler*innen ein Laptop zur Verfügung. Weiterhin verfügen die Schulen insgesamt über rund 36 000 Desktop-Computer. Mit dieser Ausstattung liegen Hamburgs Schulen bundesweit an der Spitze, so Rabe. „Auch das zeigt noch einmal, wie weit wir gekommen sind.“
Das bestehende Glasfasernetz begrenzt die Übertragungsrate vieler Schulen auf 10 Mbit/s pro Schule, das entspricht bei vernünftiger Nutzung maximal zwei parallelen Videokonferenzen pro Schule. Bis Ende 2020 wurde die Übertragungsrate auf 50 Mbit/s an Grundschulen und mindestens 100 Mbit/s an weiterführenden Schulen erheblich erhöht. Die neue Kapazität ermöglicht parallele Videokonferenzen für bis zu 50 Prozent aller Schulklassen.
Voraussetzung ist, dass in einer Videokonferenz nur ein Teil aller Schülerinnen und Schüler einer Klasse gleichzeitig mit Bild und Ton dabei ist und die anderen „in Bild und Ton stummgeschaltet“sind. Zusätzlich bietet die Schulbehörde verschiedene Fortbildungsangebote für Pädagogen im Bereich der Digitalisierung an.