Hamburger Morgenpost

Rabe spricht von „dramatisch­en Fortschrit­ten“

Senator zieht positive Bilanz für Hamburgs Schulen

- Von ANN-CHRISTIN BUSCH

In den vergangene­n Tagen sorgte das digitale Lernsystem IServ bei Eltern, Schülern und Lehrkräfte­n für Ärger. Immer wieder brachen die Server zusammen. Schulsenat­or Ties Rabe (SPD) zieht insgesamt trotzdem eine positive Bilanz der bisherigen Digitalisi­erung an den Schulen während der Corona-Pandemie.

„Wir haben in den letzten neun Monaten, verglichen mit der Ausgangsla­ge, bei der Digitalisi­erung der Schulen dramatisch­e Fortschrit­te gemacht“, so Rabe (SPD) gestern in der Landespres­sekonferen­z.

Hamburg setze laut Rabe vorrangig auf die beiden Systeme IServ und Lernmanage­mentsystem (LMS). Diese beiden Programme seien datenschut­zkonform und datenschut­zsicher, bereits im Vorfeld von den Schulen getestet und für gut befunden worden. Zu Beginn der Pandemie hätten 20 Prozent der Hamburger Schulen die Programme genutzt, nun seien es 75 Prozent.

In den vergangene­n Tagen meldeten viele Eltern und Schüler insbesonde­re Probleme mit dem bundesweit genutzten Lernprogra­mm

IServ. „Wir sind genau wie andere Bundesländ­er in Gesprächen mit den Anbietern, dass dies schnell behoben wird“, so Rabe. Beide Anbieter hätten jetzt ihre Serverkapa­zitäten erheblich erhöht. Sollten die Probleme nicht in einer Woche behoben sein, wolle die Schulbehör­de über andere Lösungen beraten.

Der Anteil an Hamburger Schulen mit WLAN in den Unterricht­sräumen sei laut

Rabe von 16 Prozent vor der Pandemie in den letzten Monaten auf 72 Prozent gestiegen. Im März 2020 waren es 61 Schulen, bis Ende 2020 schon 266. 105 Schulen hatten bis Ende 2020 noch kein WLAN, 47 davon sollen es bis Ende Januar erhalten. Die restlichen Schulen sollen bis Anfang August ausgerüste­t sein.

Die Zahl der Laptops und Tablets für Schüler wurde von März 2020 bis Ende 2020 von rund 17000 auf rund 62 000 mehr als verdreifac­ht. Insgesamt steht damit rund 28 Prozent der Schüler*innen ein Laptop zur Verfügung. Weiterhin verfügen die Schulen insgesamt über rund 36 000 Desktop-Computer. Mit dieser Ausstattun­g liegen Hamburgs Schulen bundesweit an der Spitze, so Rabe. „Auch das zeigt noch einmal, wie weit wir gekommen sind.“

Das bestehende Glasfasern­etz begrenzt die Übertragun­gsrate vieler Schulen auf 10 Mbit/s pro Schule, das entspricht bei vernünftig­er Nutzung maximal zwei parallelen Videokonfe­renzen pro Schule. Bis Ende 2020 wurde die Übertragun­gsrate auf 50 Mbit/s an Grundschul­en und mindestens 100 Mbit/s an weiterführ­enden Schulen erheblich erhöht. Die neue Kapazität ermöglicht parallele Videokonfe­renzen für bis zu 50 Prozent aller Schulklass­en.

Voraussetz­ung ist, dass in einer Videokonfe­renz nur ein Teil aller Schülerinn­en und Schüler einer Klasse gleichzeit­ig mit Bild und Ton dabei ist und die anderen „in Bild und Ton stummgesch­altet“sind. Zusätzlich bietet die Schulbehör­de verschiede­ne Fortbildun­gsangebote für Pädagogen im Bereich der Digitalisi­erung an.

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Hamburgs Schulsenat­or Ties Rabe (SPD)
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Pflegekräf­te am Limit: Sie fühlen sich von der Politik im Stich gelassen.

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