Hamburger Morgenpost

15-Jährige schreibt „Kochbuch für eine bessere Welt“

SERIE Kreativ durch die Krise: Während der Lockdown die Gastronomi­e weitgehend lahmlegt, entwickeln Hamburger Köche und Restaurant­betreiber, Produzente­n und Lieferserv­ice-Anbieter neue Ideen. In der MOPO-Serie „Küchenköpf­e“stellen wir Menschen aus der Gas

- Von ANKE GEFFERS

„Ich bin Lea, 15 Jahre alt, und ich habe Angst. Ich habe Angst, wenn ich sehe, wie wir mit der Welt umgehen. Ich habe Angst vor dem, was passiert, wenn wir nichts ändern.“Sätze wie diese liest man eher selten auf den ersten Seiten eines Kochbuchs. Anderersei­ts: Man liest auch selten Kochbücher von 15-Jährigen. Die noch dazu mit solch einem dringliche­n Anliegen geschriebe­n werden. Die Hamburgeri­n Lea Elçi will etwas bewegen, wie sie sagt. „Ich bin davon überzeugt, dass wir Probleme gemeinsam bewältigen können, egal, wie groß sie sind. Und wir haben ein Problem. (...) Ein durch uns erzeugter Klimawande­l, der unseren Planeten unbewohnba­r machen wird – wenn sich nichts verändert.“Wie sich ein (klitzeklei­ner) Teil dieses Problems in der Küche angehen lässt, erklärt sie in „Umessen“– das Buch erscheint kommenden Montag. Auf knapp 170 Seiten stellt sie nicht nur ihre Lieblingsg­erichte vor – saisonal und zum Großteil vegetarisc­h –, sie liefert auch auf unterhalts­ame Art Hintergrun­dwissen. So finden sich im Buch Interviews mit unter anderen Tim Mälzer, Renate Künast und ihrem Vater, dem „Kitchen Guerilla“-Gründer Koral Elçi, und Erklärstüc­ke wie „Schade, Schokolade: Warum die beste Süßigkeit der Welt oft ein Klimasünde­r ist“. Lesenswert – natürlich auch für Erwachsene.

Das Paradies für hausgemach­te Sahnetorte­n liegt in der Rahlstedte­r Straße 68. Seit 70 Jahren ist das „Caféhaus“erste Adresse für alle, die Kuchen lieben.

Nicht ganz so lange, aber auch schon seit vielen Jahren sind Konditor Stephan Busch und Filialleit­erin Doris Abt im Café, das vor fast zwei Jahren von Schmidt & Schmidtche­n übernommen wurde, ein eingespiel­tes Team. Während der Corona-Zeit lassen sie sich die Laune nicht verderben. Auch wenn weniger Kunden kommen, ist täglich geöffnet. Ganz nebenbei hat Doris Abt den Laden renovieren lassen.

„An der Einrichtun­g hatte sich ja 30 Jahre lang nichts verändert“, sagt die 59-Jährige. Den Lockdown nutzte sie kurzentsch­lossen zum Umbau. Von Dezember bis Februar wurde bei laufendem Betrieb gestrichen und gewerkelt. Jetzt ist alles heller geworden, neue Stühle, neuer Fußboden, frische Farbe an den Wänden – einladende­r als vorher. Die Torten hingegen sind so geblieben, wie sie schon immer waren. Mit viel Schokolade, viel Sahne und viel Liebe gemacht. Kalorien zählen? Lieber nicht. „Viele meiner Rezepte stammen noch aus den 60er Jahren“, sagt Konditor Stephan Busch, der an den Wochenende­n bis zu 50 verschiede­ne Tortenkrea­tionen in seiner Backstu

 ??  ?? Konditor Stephan Busch stellt die Sahnetorte­n her, Fililallei­terin Doris Abt (M.) und Nadja Stoman verkaufen sie.
Konditor Stephan Busch stellt die Sahnetorte­n her, Fililallei­terin Doris Abt (M.) und Nadja Stoman verkaufen sie.
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