Corona-Verdacht beim HSV
Das Heimspiel steht auf der Kippe.
Nun hat es wohl auch den HSV erwischt. Nachdem am Wochenende die Zweitliga-Konkurrenten Holstein Kiel und Hannover in häusliche Quarantäne geschickt worden sind, verzeichnet jetzt auch der HSV einen Corona-Verdachtsfall. Der heutige Tag wird die Entscheidung bringen, wie es im Volkspark weiter geht – und ob die Partie gegen Heidenheim stattfinden kann.
Die wenigen Fans, die sich gestern Nachmittag auf den Weg zum Training der HSV-Profis gemacht hatten, schauten ziemlich mürrisch aus der Wäsche. Keine Spur von der Mannschaft, die sich nach ihrem freien Tag doch eigentlich auf Heidenheim vorbereiten wollte, nicht einmal Ordner waren da. Um 15.32 Uhr, rund eine halbe Stunde nach dem angedachten Trainingsstart, lüftete der HSV dann auch ganz offiziell das Geheimnis, über das zuvor bereits hartnäckig getuschelt wurde. Die am Vormittag durchgeführten Corona-Schnelltests hatten bei einem Profi ein positives Resultat ergeben.
Corona-Alarm im Volkspark! Nach Kiel und Hannover nun also der HSV. Noch allerdings ist nicht klar, ob der gestrige Befund auch als positiv bestätigt wird. Voraussichtlich am heutigen Vormittag erhält der HSV Klarheit darüber, dann liegt neben dem gestrigen Schnelltest auch der aufwendigere PCR-Test aus dem Labor vor.
Bis dahin muss weiter gezittert werden. Festzuhalten aber bleibt: Das eigens auferlegte Hygiene-Konzept des HSV hat gegriffen. Aufgrund der Vorfälle bei der Konkurrenz schickte der Verein seine Trainer, Profis und Betreuer gestern zum Doppel-Test in den Volkspark. Normalerweise verlangt die DFL nur einen PCR-Test. Der HSV aber ließ die Profis in der Bus-Einfahrt am Stadion auch noch einen Schnelltest absolvieren, um auf Nummer sicher zu gehen. So wurde verhindert, dass die Mannschaft in der Kabine geschlossen aufeinandertreffen würde. Nach der Testung fuhren die Profis wieder nach Hause – mit der klaren Vorgabe, sich bis zur Ermittlung der Ergebnisse nicht aus den eigenen vier Wänden zu bewegen.
Wenig später stand dann fest: Ein Test war positiv. Das Training wurde abgesagt, wie es im Volkspark weitergeht, ist erstmal völlig offen. Nach Stephan Ambrosius, der sich im Oktober im Kreise der deutschen U21 angesteckt hatte, ist es der zweite positive Corona-Befund beim HSV.
Und nun? Sollte sich der positive Testfall bestätigen, hoffen die HSV-Offiziellen darauf, dass nur der betroffene Spieler isoliert werden muss – und nicht die ganze Mannschaft. Was dafür spräche: Im Gegensatz zu Holstein Kiel oder Hannover hatten die
HSV-Profis vor der gestrigen Testung fast 48 Stunden lang keinen Kontakt untereinander. Zuletzt sahen sie sich am Samstagvormittag, nach der Rückreise aus Bochum, zum Auslaufen im Volkspark.
Wie das Gesundheitsamt entscheiden würde, ist dennoch nicht klar. Von einer 14-tägigen Quarantäne für alle über die Isolierung eines Einzelnen bis hin zur Möglichkeit, sich nach fünf Tagen mit zwei negativen Ergebnissen freizutesten, ist alles möglich. Bis das nicht geklärt ist, steht die Austragung des Heidenheim-Spiels zumindest auf der Kippe.