Tod auf dem Reiterhof: War er der Täter?
PROZESS Opfer durch Schüsse in den Kopf getötet
Mit zwei Schüssen in den Kopf soll ein 41-jähriger Mann seinen ehemaligen Geschäftspartner heimtückisch ermordet haben. Seit gestern muss er sich vor dem Landgericht Itzehoe verantworten. Die Tat hatte sich am 29. Juni des vergangenen Jahres auf einem Reiterhof in Quickborn (Kreis Pinneberg) ereignet.
Der Beschuldigte äußerte sich beim Prozessauftakt zunächst nicht. Seine beiden Verteidiger kündigten für den nächsten Sitzungstermin am 30. März eine umfassende Aussage ihres Mandanten an. Der grundsätzliche Wille zur Aussage sei da, sagten die Anwälte. Der mutmaßliche Täter war zweieinhalb Monate nach der Tat in Hamburg festgenommen worden. Er sitzt in Itzehoe in U-Haft.
Direkte Beweise oder Augenzeugen der Tat auf dem Quickborner „Eulenhof“gibt es nicht. Die Staatsanwaltschaft will sich in ihrer Beweisführung somit vor allem auf die Tatwaffe, die sich der Beschuldigte beschafft und dann wieder zurückgegeben haben soll, und digitale Spuren wie zum Beispiel die Auswertung von Handydaten stützen.
In der gestern verlesenen Anklageschrift heißt es, dass der Mann ein enger Mitarbeiter des 44 Jahre alten Getöteten gewesen sein soll. Er habe das Opfer auf dem Reiterhof besucht und mehrere Stunden dort mit ihm verbracht. Das Opfer, das noch mit seinen Hunden unterwegs gewesen sei und sich Essen besorgt haben soll, war laut Staatsanwalt nach Mitternacht am Handy aktiv. Danach soll sich der Angeklagte ihm von hinten genähert und mit einer Pistole des Fabrikats Glock 17 zweimal in den Kopf geschossen haben. Die Leiche war dann später von einer Frau auf dem etwa zwölf Hektar großen Areal des Reiterhofs entdeckt worden.
Es sind 18 Verhandlungstage anberaumt. Die ersten Zeugen sollen am 14. April befragt werden.