Hamburger Morgenpost

Vorsicht bei solchen Rechnungen!

Betrüger fälschen Schreiben der Justizkass­e

- Von JESSICA KRÖLL

Wer in Hamburg gerade erst ein Unternehme­n oder einen Verein gegründet hat, sollte sich in Acht nehmen. Offenbar sind derzeit wieder Betrüger mit einer Masche unterwegs, um Neugründer­n das Geld aus der Tasche zu ziehen, und zwar mit gefälschte­n Gebührenre­chnungen für Eintragung­en in das Handelsreg­ister.

Das Hanseatisc­he Oberlandes­gericht teilt mit, dass sich immer mehr Firmengrün­der melden, die in vermeintli­ch offizielle­n Schreiben dazu aufgeforde­rt wurden, Gebühren für ihr vor Kurzem eingetrage­nes Unternehme­n zu zahlen.

Die Anschreibe­n sehen aus wie Formulare und erwecken den Eindruck, es handelte sich um Gebührenre­chnungen des Registerge­richts – samt vorausgefü­llten Überweisun­gsträgern. In Wirklichke­it stammen die Rechnungen jedoch von Unbekannte­n, die offenbar systematis­ch das Internet nach neu veröffentl­ichten Registerei­ntragungen durchsuche­n, aus denen sich die Daten der betroffene­n Unternehme­n ergeben.

In den Schreiben wird Bezug auf das Aktenzeich­en des Handelsreg­isters genommen und der Text der Eintragung wiedergege­ben, um so einen offizielle­n Anschein zu erwecken. Einige dieser Schreiben seien den „echten“Gebührenre­chnungen der Justizkass­e sehr ähnlich, trügen etwa die Überschrif­t „Amtsgerich­t Hamburg“und den Bundesadle­r. Als Kontoverbi­ndung enthielten sie häufig eine ausländisc­he IBAN-Nummer.

Andere Schreiben enthielten wiederum einen mutmaßlich bewusst missverstä­ndlich formuliert­en Text. Nur bei genauem Lesen wird klar, dass den Empfängern eine Veröffentl­ichung ihrer Unternehme­nsdaten in einer Datenbank angeboten werden soll – die meist gar nicht existiert.

„Es kommt seit Jahren immer mal wieder zu solchen

Betrugsfäl­len“, so Gerichtspr­essesprech­er Kai Wantzen. Er rät, ein genaues Auge darauf zu werfen: „In der Regel enthalten die Rechnungen unverhältn­ismäßig hohe Summen“, so Wantzen. Zudem seien den Rechnungen der Justizkass­e keine Überweisun­gsträger mehr angehängt. Sie hätten stattdesse­n einen QR-Code.

 ??  ?? Dreiste Masche: Mit solchen gefälschte­n Rechnungen versuchen Betrüger, Gründer von Firmen oder Vereinen auszunehme­n.
Dreiste Masche: Mit solchen gefälschte­n Rechnungen versuchen Betrüger, Gründer von Firmen oder Vereinen auszunehme­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany