„Leave No One Behind“statt Schockstarre
Es beeindruckt mich immer wieder, wie erfinderisch die Kultur- und Musikbranche in der Corona-Krise ist. Damit meine ich nicht nur die ganzen Streams und Pandemie-gerechten Veranstaltungen, sondern auch, dass etwa die Markthalle im Winter zur Tagesaufenthaltsstätte für Obdachlose wurde. Schockstarre? Nö. Weitermachen, umdenken und etwas bewegen!
Eine neue Initiative heißt „Tour D’Amour“. Mit ihrer „praktizierten Menschenliebe“hat sie sich auf die Fahnen geschrieben, mit momentan ungenutzten Nightlinern und Tourbussen Geflüchtetenlager – wie etwa Moria oder Lipa – mit Dingen zu versorgen, die die Menschen dort wirklich benötigen. Hygiene-Artikel, Kleidung, Schlafsäcke, Smartphones und Powerbanks zum Beispiel! Für die Annahme dieser Spenden haben sich deutschlandweit sieben Clubs, die seit mehr als einem Jahr stillstehen, bereit erklärt. In Flensburg ist das etwa das Volksbad, in Wiesbaden der Schlachthof – und bei uns in Hamburg das Hafenklang! Der große Tag der Spendenannahmen wird Samstag, der 27.3., sein – von 12 bis 18 Uhr können die Dinge in der Großen Elbstraße 84 abgegeben werden. Danach werden sie mit den Fahrzeugen eingesammelt und an die „Grenzenlose Hilfe“-Initiative übergeben, die dafür sorgt, dass die Spenden auch wirklich dort ankommen, wo sie hinsollen.
Viele Künstler – darunter Deichkind, Tocotronic, Alin Coen oder Deniz Jaspersen – unterstützen die Aktion. Weitere Infos gibt’s unter tourdamour.eu!