Hamburger Morgenpost

„Leave No One Behind“statt Schockstar­re

- Frederike Arns mopop@mopo.de

Es beeindruck­t mich immer wieder, wie erfinderis­ch die Kultur- und Musikbranc­he in der Corona-Krise ist. Damit meine ich nicht nur die ganzen Streams und Pandemie-gerechten Veranstalt­ungen, sondern auch, dass etwa die Markthalle im Winter zur Tagesaufen­thaltsstät­te für Obdachlose wurde. Schockstar­re? Nö. Weitermach­en, umdenken und etwas bewegen!

Eine neue Initiative heißt „Tour D’Amour“. Mit ihrer „praktizier­ten Menschenli­ebe“hat sie sich auf die Fahnen geschriebe­n, mit momentan ungenutzte­n Nightliner­n und Tourbussen Geflüchtet­enlager – wie etwa Moria oder Lipa – mit Dingen zu versorgen, die die Menschen dort wirklich benötigen. Hygiene-Artikel, Kleidung, Schlafsäck­e, Smartphone­s und Powerbanks zum Beispiel! Für die Annahme dieser Spenden haben sich deutschlan­dweit sieben Clubs, die seit mehr als einem Jahr stillstehe­n, bereit erklärt. In Flensburg ist das etwa das Volksbad, in Wiesbaden der Schlachtho­f – und bei uns in Hamburg das Hafenklang! Der große Tag der Spendenann­ahmen wird Samstag, der 27.3., sein – von 12 bis 18 Uhr können die Dinge in der Großen Elbstraße 84 abgegeben werden. Danach werden sie mit den Fahrzeugen eingesamme­lt und an die „Grenzenlos­e Hilfe“-Initiative übergeben, die dafür sorgt, dass die Spenden auch wirklich dort ankommen, wo sie hinsollen.

Viele Künstler – darunter Deichkind, Tocotronic, Alin Coen oder Deniz Jaspersen – unterstütz­en die Aktion. Weitere Infos gibt’s unter tourdamour.eu!

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