Hamburger Morgenpost

Kita-Ausbruch macht Ort zum Hotspot

Kleine Gemeinde in Süddeutsch­land kämpft mit astronomis­ch hoher Inzidenz von mehr als 1000

- SCHROZBERG

– Der Hamburger Schulsenat­or Ties Rabe (SPD) ist womöglich immer noch davon überzeugt, dass Kitas und Schulen keine Treiber der Corona-Pandemie sind. Zumindest was den Inzidenz-Wert angeht, wäre die Gemeinde Schrozberg im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württember­g dafür ein schlechtes Beispiel: Binnen weniger Tage schnellte die Zahl der Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen auf den astronomis­chen Wert von 1065,5.

Dass die Zahl derart hoch ist, hat natürlich auch damit zu tun, dass die Gemeinde mit 5800 Einwohnern nicht sehr groß ist. Die 62 Neuinfekti­onen binnen sieben Tagen schlagen da schnell zu Buche. In der mittlerwei­le geschlosse­nen Kita mit rund 60 Kindern waren Anfang der vergangene­n Woche reihenweis­e Erzieherin­nen erkrankt. Laut SWR handelt es sich um Fälle mit der britischen Corona-Mutation.

Weitere Großausbrü­che sind nach Angaben der Schrozberg­er Verwaltung bisher nicht bekannt. Dennoch verschärfe sich die Lage im Moment von Tag zu Tag, hieß es aus dem Rathaus. Mittlerwei­le gibt es ein provisoris­ches Testzentru­m in der kleinen Gemeinde, um der Lage Herr zu werden.

Auch das benachbart­e Crailsheim bleibt weiter stark belastet: Dort wurde die Inzidenz am Mittwochab­end mit 521,2 angegeben, allerdings ist Crailsheim deutlich größer als Schrozberg. In der Stadt hatten Ausbrüche in Kitas und einer Asyl-Unterkunft sowie in mehreren Betrieben für den Anstieg gesorgt. Der Landkreis Schwäbisch Hall, in dem beide Orte liegen, gehört mit einer Inzidenz von 270,9 zu den bundesweit­en Hotspots.

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