Seine Wohnung brannte – doch er wollte trotz Gefahr bleiben
ROTHERBAUM
Feuerwehreinsatz gestern Morgen am Böhmersweg: Ein Bewohner soll sich geweigert haben, seine brennende Wohnung zu verlassen – und wurde in Handschellen abgeführt. Wie die MOPO erfuhr, handelt es sich bei dem Mann um den in Hamburg arbeitenden französischen Generalkonsul Tristan F.-P.!
Mit freiem Oberkörper wurde der Abgesandte das Treppenhaus hinunter zum Streifenwagen begleitet und dann zur Wache gebracht. Vorher wurde er von Sanitätern untersucht.
„Der Mann wurde zur Gefahrenabwehr aus der Wohnung gebracht“, teilte eine Polizeisprecherin mit. Zur Fremd- und Eigensicherung seien Zwangsmaßnahmen angewendet worden. Ein weiterer Mann, der sich in dem Apartment aufhielt, verließ dieses freiwillig.
Innerhalb der Dachgeschosswohnung war Mobiliar in Brand geraten. Bei der Ankunft an der Einsatzstelle gegen 5 Uhr konnten Beamte Flammen erkennen, die Alarmstufe wurde umgehend vom Einsatzleiter erhöht. Der Tenor: „Menschenleben in Gefahr“.
Letztlich war das Feuer schnell gelöscht, die Retter rückten wieder ab. Vorher hatte es aber Probleme beim Aufstellen der Drehleiter gegeben – wegen enger und zugeparkter Straßen.
Warum Tristan F.-P. sich weigerte, seine brennende Wohnung zu verlassen, nachdem die Polizei, die als Erste vor Ort war, ihn offenbar nur vor den Flammen retten wollte, ist unklar. Weder er selbst noch die französische Botschaft in Berlin noch das Konsulat in Hamburg waren bisher für Stellungnahmen zu erreichen.