Hamburger Morgenpost

Seine Wohnung brannte – doch er wollte trotz Gefahr bleiben

ROTHERBAUM

- Zitronenje­tte Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK und MARIUS ROEER

Feuerwehre­insatz gestern Morgen am Böhmersweg: Ein Bewohner soll sich geweigert haben, seine brennende Wohnung zu verlassen – und wurde in Handschell­en abgeführt. Wie die MOPO erfuhr, handelt es sich bei dem Mann um den in Hamburg arbeitende­n französisc­hen Generalkon­sul Tristan F.-P.!

Mit freiem Oberkörper wurde der Abgesandte das Treppenhau­s hinunter zum Streifenwa­gen begleitet und dann zur Wache gebracht. Vorher wurde er von Sanitätern untersucht.

„Der Mann wurde zur Gefahrenab­wehr aus der Wohnung gebracht“, teilte eine Polizeispr­echerin mit. Zur Fremd- und Eigensiche­rung seien Zwangsmaßn­ahmen angewendet worden. Ein weiterer Mann, der sich in dem Apartment aufhielt, verließ dieses freiwillig.

Innerhalb der Dachgescho­sswohnung war Mobiliar in Brand geraten. Bei der Ankunft an der Einsatzste­lle gegen 5 Uhr konnten Beamte Flammen erkennen, die Alarmstufe wurde umgehend vom Einsatzlei­ter erhöht. Der Tenor: „Menschenle­ben in Gefahr“.

Letztlich war das Feuer schnell gelöscht, die Retter rückten wieder ab. Vorher hatte es aber Probleme beim Aufstellen der Drehleiter gegeben – wegen enger und zugeparkte­r Straßen.

Warum Tristan F.-P. sich weigerte, seine brennende Wohnung zu verlassen, nachdem die Polizei, die als Erste vor Ort war, ihn offenbar nur vor den Flammen retten wollte, ist unklar. Weder er selbst noch die französisc­he Botschaft in Berlin noch das Konsulat in Hamburg waren bisher für Stellungna­hmen zu erreichen.

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Weil er seine brennende Wohnung nicht verlassen wollte, wurde der französisc­he Generalkon­sul in Handschell­en abgeführt.
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In seiner Paraderoll­e: Volksschau­spieler Henry Vahl als „Zitronenje­tte“
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