Hamburger Morgenpost

Von der Stripperin zur „Milliarde-Dollar-Frau“

CARDI B Warum die Rapperin auf dem besten Weg zum Mega-Star ist

- KM/DPA

NEW YORK – Cardi B will keine kleinen Brötchen backen. Für die Rapperin aus der Bronx soll es bitte die fette, mehrstöcki­ge Riesentort­e sein. Ihre Vorbilder? Alte Showbiz-Hasen wie Rihanna: Die „kommt aus einem karibische­n Land wie meine Eltern und ist Milliardär­in“, erklärte die 28-Jährige bei einem Fan-Interview auf der Audio-Plattform „Stationhea­d“. „Das will ich. Ich will eine Milliarde-Dollar-Frau sein und eine riesige Marke aufbauen.“

Ihr Leben ist so was wie die BronxVaria­nte der klassische­n amerikanis­chen Aufsteiger­geschichte vom Tellerwäsc­her zum Millionär: Cardi B, die bürgerlich Belcalis Almánzar heißt, wuchs als Tochter einer trinidadis­chen Mutter und eines dominikani­schen Vaters in der New Yorker Bronx auf. Als Teenager arbeitete sie in einem Supermarkt in Lower Manhattan. Dann wurde sie Stripperin. Warum? Um aus all dem Dreck rauszukomm­en, wie sie später im Interview verriet. Genau wie ihr zweites Vorbild in Sachen „Gelder anhäufen“und „riesige Marke aufbauen“: „Jay-Z kommt aus einem ähnlichen Viertel wie ich und ist Milliardär“, sagte Cardi B gegenüber „Stationhea­d“. Und weiter: „Es dreht sich alles um Strategie, ums Händeschüt­teln und darum, Pläne zu verwirklic­hen.“

Da ist er wieder, der „American Dream“. Hände schütteln und Pläne machen – dann kannst du alles schaffen! Bei Cardi B hat das unter anderem geklappt, weil sie wie kaum eine Zweite auf ihr Aussehen, auf ihren Körper setzt. Von ihüber rer Stripkarri­ere die Zeit als Reality-TV-Star bis zur gefeierten Rapperi n–s ie wusste: Mein Körper ist mein Kapital! Dementspre­chend gibt es kaum einen Teil ihres Bodys, der nicht operiert wurde.

Wenn sie jemand – vor allem andere Frauen – dafür angreift, holt sie schon mal verbal mächtig aus gegen die „Natural Bitches“. Ihr fiele es nämlich nie ein, andere wegen ihres

Bodys zu attackiere­n: „Ich mag es nicht, über die Körper anderer Bitches zu lästern, weil ich mich an meinen eigenen Kampf erinnere, Baby. Ich erinnere mich daran, als ich keine verdammten Brüste hatte und einen winzigen Hintern.“Überhaupt: Provokatio­n ist ihr Ding. Immer mit starkem Drall zum Vulgären. Wofür sie bei jüngeren Feminist*innen, die sich als „sex positive“verstehen, extrem gefeiert wird. Im Gegensatz zu Feminist*innen, die das Zurschaust­ellen des Körpers als antifemini­stisch empfinden.

Und erfolgreic­h ist sie seit ihrem ersten Hit „Bodack Yellow“von 2017 auch noch ohne Ende: Sie konnte bereits neun ihrer Songs in den Top Ten der US-Charts platzieren. Das Magazin „Billboard“zeichnete sie im Dezember als „Frau des Jahres 2020“aus. Jetzt fehlt eigentlich nur noch die Milliarde …

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Cardi B kann auch ladylike.
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Rock’n’Roll-Geste der Rapperin: 2019, als Cardi B einen MTV Award gewann

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