Die Seeleute sind völlig am Ende. Es ist furchtbar.
rer haben“, sagt Pastor Ristau. „Die sind völlig am Ende. Es ist furchtbar“, sagt er. Sie seien so erschöpft.
Viele Reedereien entschieden sich nach Rücksprache mit den jeweiligen Regierungen, die Seeleute zu ihren Stammsitzen zu bringen, darunter auch Leonhardt & Blumberg aus Hamburg. Weil deren Seeleute wie Kapitän Kiraua mangels Visa die Schiffe nicht etwa in Australien
verlassen und so zumindest in der Region hätten bleiben können, reisten sie fast 16 000 Kilometer in die Hansestadt.
Insgesamt rund 150 Seeleute landeten seit Oktober auf diese Weise in der Hamburger Jugendherberge an der Trabrennbahn Horn. „Das war ein Schock für die“, sagt Döring. Die Verhandlungen mit der kiribatischen Regierung sollten schwierig werden, da die weder auf Briefe der Seeleute noch auf Interventionen der Kirchen oder Reedereien reagierte.
Erst Ende Februar zeichnete sich dann nach langen Verhandlungen eine Lösung ab, allerdings eine recht komplizierte. Die Rückreiseroute sieht nun so aus: Nach einer zweiwöchigen Zimmerquarantäne in der Jugendherberge geht es erst mit dem Bus nach Frankfurt, dann mit dem
Flugzeug nach Doha (Katar), weiter nach Brisbane (Australien), dann nach Auckland (Neuseeland) und von dort auf die Fidschi-Inseln, wo die Seeleute wieder zwei Wochen in Quarantäne müssen. „Dann ist es an Kiribati, sie zurückzuholen“, sagt Pastor Ristau. „Theoretisch“, fügt er an.
Denn bislang hat es weltweit noch kein Seemann geschafft, tatsächlich nach Kiribati zu kommen, wo dann übrigens weitere zwei Wochen Quarantäne warten. Kapitän Kiraua ist trotzdem zuversichtlich, freut sich für die rund 90 Kollegen, die die Jugendherberge unlängst verlassen konnten und inzwischen Fidschi erreicht haben. Ihn treibt aber auch eine große Angst um, die er stellvertretend für die ganze Mannschaft formuliert: „Wir sind sehr in Sorge, ob wir künftig wieder Arbeit bekommen.“
Seemannspastor Matthias Ristau