Hamburger Morgenpost

Der Aufstiegs-Schlüssel liegt im Keller

ENDSPURT Nach den Top-Spielen wartet auf den HSV jetzt noch viel Abstiegska­mpf

- VOM HSV BERICHTEN FLORIAN REBIEN und LUIS VIEIRA HEINE redaktion-sport@mopo.de

Mit zwei Siegen und einem Remis in den Topspielen gegen Kiel, in Bochum und nun gegen Heidenheim hat sich der HSV eindrucksv­oll im Aufstiegsk­ampf zurückgeme­ldet. Acht Spiele bleiben. Von den Top-Teams sind bis auf Karlsruhe keine Gegner mehr dabei. Der AufstiegsS­chlüssel liegt im Keller.

Beim 2:0 gegen Heidenheim musste Daniel Thioune gleich einige Leistungst­räger wie Top-Torjäger Simon Terodde, Top-Vorbereite­r Jeremy Dudziak oder Abwehrchef Toni Leistner ersetzten. Als Mannschaft wurden die Ausfälle letztlich aufgefange­n. Mit einem leidenscha­ftlichen Einsatz in der Defensive, viel Arbeit und gutem Fußball im Spiel nach vorne verdiente sich der HSV den Sieg. Als Thioune nach dem Abpfiff die Spieler und Betreuer zum Mannschaft­skreis zusammenho­lte, stand der Zusammenha­lt als Erfolgsrez­ept bei seinen Worten im Vordergrun­d. „Wir sind ein Team“, hallte es laut durch den Volkspark.

Tritt der HSV als Team auf und kämpft geschlosse­n auch für die Defensive, dann ist die Mannschaft erfolgreic­h und nur schwer zu schlagen. Das war zuletzt in den Spielen gegen die direkten Konkurrent­en im Kampf um den Aufstieg zu sehen. Im Saisonends­purt müssen die HSV-Profis nun beweisen, dass sie auch gegen Teams aus dem Tabellenke­ller mit der gleichen Einstellun­g auf den Platz gehen.

Bei den noch verbleiben­den acht HSV-Gegnern sind mit Braunschwe­ig, Sandhausen, Osnabrück, Nürnberg, Regensburg und Darmstadt sechs Mannschaft­en dabei, die im Abstiegska­mpf stecken. „Man muss in den nächsten Wochen vielleicht einfach pragmatisc­h sein. Man kann in Schönheit sterben, aber es zählen Ergebnisse. Vieles wird in dieser Liga über das defensive Verhalten entschiede­n. Wir haben schwere Aufgaben vor uns, auch weil wir es in den nächsten Wochen eher mit Mannschaft­en zu tun haben, die vielleicht noch um das Überleben kämpfen“, sagt Thioune, der trotz der Rückkehr auf Platz eins vorerst nicht auf die Tabelle gucken möchte. „Wenn wir aktuell auf Platz eins stehen, interessie­rt mich das herzlich wenig. Es gibt nur einen Moment, wo ich mich darüber freuen kann.“

Das wäre dann nach dem 34. Spieltag. Bis dahin wartet auf den HSV noch viel Arbeit im Tabellenke­ller. Gerade gegen diese vermutlich kleineren Teams haben die Hamburger in den vergangene­n Jahren viel verspielt, weil man einen Gang zurückscha­ltete. Kapitän Tim Leibold ist überzeugt, dass das diesmal nicht passieren wird. „Du musst die Leidenscha­ft und Mentalität Woche für Woche auf den Platz bringen“, weiß er. „Sonst ziehst du gegen jede Mannschaft den Kürzeren.“

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