Wutabgang von Haaland
TORJÄGER OHNE TEAM Dortmunds Knipser verzweifelt an seinen Mitspielern
Der Frust-Abgang von Dortmunds Einzelkämpfer Erling Haaland nach dem 2:2 in Köln – es dürfte nicht der letzte gewesen sein. Mit zornigem Gesicht und lautstarken Flüchen rannte der Doppel-Torschütze in die Kabine und würdigte niemanden um sich herum eines Blicks. Sein Trikot warf er Gegenspieler Jorge Meré in die Arme.
Vielleicht braucht der Norweger auch gar nicht mehr so viele neue Laibchen aus dem Dortmunder Fundus. Verliert die Borussia nach der Länderspielpause ihre Partie gegen Eintracht Frankfurt, wäre die Champions League mit sieben Punkten Rückstand außer Sichtweite – und der dauerhafte Abgang von Haaland praktisch unvermeidbar.
Schon zur Halbzeitpause war die Wut aus Haaland herausgebrochen. „I fucking hate this, fucking bullshit“, soll er geflucht haben, also etwa: „Die ganze Scheiße kotzt mich an.“
Nach seinem Führungstreffer hatte die Borussia das
Spiel dem Kölner Abstiegskandidaten überlassen, der dies zu einer 2:1-Führung nutzte. Erst in der Schlussminute rettete Haaland mit seinem 21. Saisontor wenigstens ein mickriges Pünktchen.
Der 20-jährige Überflieger haderte während der Partie mehrfach mit Mitspielern oder winkte ab, nach 15 Monaten in Dortmund sind die fußballerischen Flitterwochen Vergangenheit. Der Alleinunterhalter in einem Europa-League-Team zu sein, steht gewiss nicht in Haalands Karriereplan – zumal Real Madrid laut der spanischen Zeitung „ABC“120 Millionen
Euro locker machen will, um ihn aus dem bis 2024 laufenden Vertrag herauszukaufen. Auch der FC Barcelona und PremierLeague-Klubs sollen bereits ihre Fühler ausgestreckt haben.
„Wir sind sehr froh, dass er bei uns ist“, sagt Trainer Edin Terzic beschwörend: „Aber wir gehen mit einer Portion Enttäuschung in die Länderspielpause, denn wir müssen uns diese Tabelle nun zwei Wochen lang angucken.“