Hamburger Morgenpost

Das dürfen Sie Ostern

Shopping, Kirchen etc.

- ANN-CHRISTIN BUSCH ann-christin.busch@mopo.de

Wir vertrauen sehr auf die Zusagen der Wirtschaft und die Selbstverp­flichtung, die hieraus entsteht.

Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er

Hamburg hat bereits die Notbremse gezogen, jetzt folgen weitere Maßnahmen. Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er (SPD) und die Zweite Bürgermeis­terin Katharina Fegebank (Grüne) haben am Dienstag verkündet, wie die Beschlüsse vom Corona-Gipfel in der Hansestadt umgesetzt werden.

„Wir sind in einer harten dritten Welle mit einem sehr gefährlich­en Virus“, so Tschentsch­er. Die Welle werde von der britischen Virusvaria­nte bestimmt, die ansteckend­er und wahrschein­lich auch tödlicher ist.

➤ Tests und Maßnahmen werden ausgebaut „Uns bleibt nur, auf die bekannten und effektiven Maßnahmen zu setzen“, so Fegebank. Der „strikte und konservati­ve“Kurs werde fortgesetz­t. Mit den Maßnahmen und der Schnelltes­ts-Strategie an Schulen, Kitas, in Betrieben und Testzentre­n soll die Zeit überbrückt werden, bis ausreichen­de Teile der Bevölkerun­g geimpft sind.

➤ Kontaktreg­eln für Ostern Das öffentlich­e und private Leben soll über Ostern vom 1. April bis 5. April weitestgeh­end ruhen. Damit soll der dritten Welle eine zusätzlich­e Bremse entgegenge­setzt werden. „Wir wollen die strenge Kontaktbes­chränkung, die wir haben, auch über die Osterfeier­tage aufrechter­halten“, so Tschentsch­er. Damit trifft der Senat für Hamburg strengere Regeln, als es die Gipfel-Beschlüsse vorsehen. Grund hierfür ist die hohe Inzidenz in der Hansestadt. Ausgangsbe­schränkung­en soll es aber nicht geben.

Das heißt, es dürfen weiter nur Treffen zwischen einem Haushalt und einer weiteren Person aus einem zweiten Haushalt stattfinde­n. Kinder unter 14 Jahren sind ausgenomme­n. Der Bund hatte vorgesehen, über Ostern Treffen mit einem weiteren Haushalt und insgesamt bis zu fünf Personen zuzulassen.

➤ Gründonner­stag wird zum Feiertag Gründonner­stag ist in Hamburg regulär kein Feiertag. „Der Donnerstag soll sich in der Wirkung gestalten wie ein Feiertag“, so Tschentsch­er zur Regelung in diesem Jahr. Aktuell werde noch der rechtliche Rahmen dazu geschaffen.

Kritik an dieser Regelung hatte es unter anderem von CDU-Fraktionsc­hef Dennis Thering gegeben. Die Sorge: Auf Grundlage der Beschlüsse sind Schließung­en aller noch offenen Geschäfte am Donnerstag anvisiert. Daher könnten die Supermärkt­e am Mittwoch und Samstag vor Ostern überfüllt sein.

„Es gibt jetzt Möglichkei­ten sich auf diese fünf Tage einzustell­en“, so Tschent-

scher auf eine Nachfrage in der Landespres­sekonferen­z. Ob Lebensmitt­el zur Abholung bestellt werden können, steht noch nicht fest. Dies werde in den nächsten Tagen geprüft, so der Chef der Senatskanz­lei Jan Pörksen.

➤ Gottesdien­ste digital „Bund und Länder werden auf die Religionsg­emeinschaf­ten zugehen, mit der Bitte, religiöse Versammlun­gen in dieser Zeit nur virtuell durchzufüh­ren“, heißt es im Beschluss von Montag. Ein Verbot gibt es also nicht.

Hamburgs Bürgermeis­ter wiederholt­e dieses Vorhaben nochmals: „Ich bin sicher, dass die Kirchen und Religionsg­emeinschaf­t es fürs Osterfest genauso sehen wie wir alle, dass wir jetzt kein weiteres Unglück anrichten wollen.“

➤ Neue Maskenpfli­cht im Auto Wenn Personen aus unterschie­dlichen Haushalten gemeinsam in einem Fahrzeug sitzen, müssen sie eine Maske tragen, da sie in einem engen Raum zusammensi­tzen.

➤ So sollen Betriebe testen Bund und Länder appelliere­n im Beschlusse­ntwurf an Unternehme­n, ihren Mitarbeite­rn mindestens einmal, falls möglich zweimal pro Woche Tests anzubieten. Anfang April sollen die Wirtschaft­sverbände einen ersten Umsetzungs­bericht vorlegen, wie viele Unternehme­n sich beteiligen.

Auf dieser Grundlage will die Regierung bewerten, ob ergänzende Regeln nötig sind. Unternehme­n sollen ihren Beschäftig­ten auch weiter nach Möglichkei­t das Arbeiten von zu Hause aus anbieten. „Wir vertrauen sehr auf die Zusagen der Wirtschaft und die Selbstverp­flichtung, die hieraus entsteht“, so Tschentsch­er.

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Peter Tschentsch­er (SPD) und Katharina Fegebank (Grüne) gestern im Rathaus
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Eine Maske wird Pflicht, wenn Personen aus unterschie­dlichen Haushalten im Auto sitzen.
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Religionsg­emeinschaf­ten werden gebeten, Gottesdien­ste nur virtuell durchzufüh­ren.
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Mit Schnelltes­ts soll das Virus in Schach gehalten werden.

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