Star-Anwalt nimmt Autoposer in Schutz
Streit um den gesperrten Parkplatz am Fischmarkt. „Wir müssen uns wehren!“
Streit um den gesperrten Parkplatz am Fischmarkt: Nachdem die Polizei die Fläche dichtgemacht hat, witterte Star-Anwalt Dr. Gerhard Strate (71) eine staatliche Corona-Schikane, schreibt auf Facebook: „Wir müssen uns wehren!“Nach der Richtigstellung der Polizei, dass Autoposer Grund der Maßnahme seien, legt der berühmte Strafverteidiger nach.
Gerhard Strate unternimmt während der Pandemie gerne nächtliche Spritztouren durch Hamburg, lässt seine Facebookfreunde an seinen Eindrücken teilhaben. Den Parkplatz an der Fischauktionshalle schätzt er wegen des schönen Hafenblicks. Ohne die Hintergründe der Sperrung zu kennen, schreibt er sich auf Facebook seinen Ärger von der Seele, leicht pathetisch: „72 Jahre Grundgesetz und 70 Jahre Rechtsprechung des Bundesverfassungsgericht pulsieren noch in unseren Adern. Wir müssen uns wehren!“
Nachdem Altonas Bezirksamtschefin Stefanie von Berg ihm freundlich die Gründe der Polizei erläutert hat, bedankt sich Strate – beharrt aber auf seiner Sicht. Er, der Gelegenheitsbesucher, bezweifelt die Eindrücke der Anwohner und nimmt die Poser mit den aufgemotzten Luxuskarossen in Schutz: „Das waren im Schnitt nie mehr als zehn bis 15 Fahrzeuge. Lärm ging von denen nicht aus, allenfalls ein etwas kräftigeres Brummen der AMG-getunten Maschinen.“
Was die Polizei auf
MOPO-Nachfrage schildert, klingt deutlich anders: „In den Wochenendnächten werden dort regelmäßig zwischen 80 und 140 Fahrzeuge dieser Szene festgestellt.“Es habe so viele Beschwerden über aufheulende Motoren und lautes Hupen gegeben, dass man die Fläche schließlich abgesperrt habe.
Der Strafverteidiger belehrt die Polizei: „Polizeirechtlich wäre wahrscheinlich eine Platzverweisung gemäß Paragraf 12a SOG die angemessene Maßnahme gewesen.“Das, so betont die Polizei gegenüber der MOPO, habe man ohne nachhaltigen Erfolg versucht. Nun müssen alle draußen bleiben. Auch Top-Juristen auf Mondlicht-Fahrt.