Hamburger Morgenpost

„Hybris, Phlegma, Untätigkei­t: Das ist die Bundesregi­erung 20/21“

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Corona-Gipfel

Die Kanzlerin führt diese Republik tiefer und tiefer in die Sackgasse. Sie öffnet das Einfallsto­r für Gesellscha­ftsspalter wie Quer- und Garnicht-Denker & Co. und steht der Pandemie hilflos gegenüber. Wo bleiben konkrete Vorschläge und Schritte für einen Plan B? Wo sind die Aufträge für Luftreinig­er in Schulen und Kitas? Warum nicht jeden ins Ausland Reisenden grundsätzl­ich bis auf Weiteres bei Abreise und Ankunft testen und gegebenenf­alls in Quarantäne schicken? Warum die Außengastr­onomie nicht öffnen bei strikten Tests vor Einlass? Warum wird der russische Impfstoff nicht jetzt geordert? Hybris,

Phlegma, Untätigkei­t, Mangel an situations­gerechtem Entscheidu­ngspragmat­ismus, keinerlei Flexibilit­ät, jedoch höchste Effizienz beim Verschiebe­n, Vermeiden, Vertuschen und Zerreden: die Bundesregi­erung 20/21. Entfesselt­e Bürokratie lähmt unser Land. Vorschlag: Eine Covid-Task-Force mit weitgehend­en Kompetenze­n ressort- und parteiüber­greifend einrichten, sofort, und auf geht’s. Herr Tschentsch­er, übernehmen Sie.

F.-Detlev Wagner

Es ist ein Versagen der gesamten Regierung. Es gibt keine klare Linie. Man weiß schon gar nicht mehr, was erlaubt ist und was nicht. Urlaub auf Malle ja, aber innerhalb Deutschlan­ds nein, obwohl auch in Deutschlan­d mancherort­s der Inzidenzwe­rt niedrig ist. Ein Zitat von Angela Merkel: „Wir beschließe­n heute, dass wir das einhalten, was wir das letzte Mal beschlosse­n haben.“Ich frage mich, warum dann ca. 17 Stunden diskutiert wird? Die Regierung hätte mal einfache Bürger fragen sollen. Ich glaube, einfache Bürger sind manchmal realistisc­her. Dann wären wir schon weiter. Und es wäre billiger.

C. Drogand

Impfen, impfen, impfen. Das passiert weltweit und erfolgreic­h. In Deutschlan­d heißt es: testen, diskutiere­n, Formulare ausfüllen und Lockdown. Es ist so weit: Deutschlan­d ist zur Lachnummer geworden, und zwar weltweit. Gel Dovid

Mir scheint, alle Teilnehmer der Ministerpr­äsidenten-Bundeskanz­lerin-Konferenze­n sind ziemlich merkbefrei­t. Rin in de Kartüffeln, rut ut de Kartüffeln. So geht es nicht. Kein Wunder, dass sich niemand mehr verpflicht­et fühlt, alle Bestimmung­en einzuhalte­n. Und was sagt Herr Tschentsch­er zur Ablehnung der innerdeuts­chen Urlaubsrei­sen, aber zur Zulassung von Flügen mit 400 Passagiere­n nach Malle? Es gehe darum, den überflüssi­gen Reiseverke­hr in Deutschlan­d zu minimieren. Dabei lässt er völlig außer Acht, dass die Malle-Urlauber ja erst mal durch halb Deutschlan­d reisen müssen, um zum Flugzeug zu kommen.

Dieter Bünning

Nachweisli­ch ist die Ansteckung­sgefahr im privaten Bereich am höchsten. Wichtig wäre es, über Ostern die Impfzentre­n geöffnet zu lassen. Allerdings habe ich die Hoffnung auf rationales Agieren der Politiker inzwischen aufgegeben.

Etta D. Ehlers

Jetzt haben wir die große Chance, mit den wenigen Ruhetagen über Ostern die Pandemie auszubrems­en. Stattdesse­n wird nur gemeckert und geschimpft. Leute, reißt

Karl Lauterbach mag nicht für alle ein Sympathiet­räger sein. Seine Vorschläge verdienen jedoch Anerkennun­g.

J. Markmann

euch zusammen! Jetzt müssen wir alle an einem Strang ziehen und nicht in alle Richtungen. Sonst wird es nie was. Lasst uns diese Chance nutzen. Christian Boysen

Hass auf Lauterbach

Karl Lauterbach mag nicht für alle Menschen als Sympathiet­räger der Republik gelten. Seine Aussagen und Vorschläge zur Corona-Problemati­k verdienen jedoch höchste Anerkennun­g. Gut, dass dies inzwischen von immer mehr Menschen erkannt wird. Traurig, dass trotz seiner konstrukti­ven, wenn auch unbequemen Lösungsans­ätze die Hetze und Gewaltbere­itschaft der Pandemie-Leugnenden weiter um sich greift. Natürlich gibt es intellektu­ell nicht nachvollzi­ehbare Maßnahmen. Natürlich gibt es ein Versagen, z. B. in der Frage der Impfstoffb­eschaffung und Korruption. Wenn die Gesellscha­ft solidarisc­h zusammenst­eht, werden wir die Situation bewältigen.

J. Markmann

Star-Anwalt nimmt Auto-Poser in Schutz

Was haben Gesetz und Regeln gemeinsam? Sie sind verbindlic­h und gelten somit für alle – auch für jene, die es von Berufs wegen „vertreten“! Ob er es auch so „lax“sehen würde, wenn er direkt oder das „eigene“Umfeld betroffen wäre?

Saskia Schneider, Harburg

Das ist Hamburg. 80 bis 140 „Respektlos­e“leben sich ungeniert aus, die Polizei unternimmt erst etwas, wenn sich mehrere Anwohner beschweren. Und ein sog. Staranwalt bricht eine Lanze für die, die auf Recht und Ordnung pfeifen und nicht wissen, was Respekt ist, und das Recht brechen.

Hauke Voß

„So snackt Hamburg“

Auch wir in Nordfriesl­and sind als Kinder regelmäßig „Rummelruts­che“gelaufen. Meine Freundin und ich (Jahrgang 1957) sind Silvester losgezogen. Und das nicht, um Lebensmitt­el zu bekommen, sondern wir waren auf Süßigkeite­n aus. Damals ein besonderer Tag und ein besonderes Fest zu Silvester. Leider ist das eingeschla­fen, und die Kinder feiern heute eher Halloween – schade! Wir hatten folgenden Text gesungen: Rummel, rummel rutsche, giv mi doch en Futsche. Giv’s mi en, blev ick ston, Giv’s mi twe, will ick gon. Giv’s mi dree, dann wünsch ick Glück, dat de Osche mit de Posche ut den Schonsten flücht. En Huus wider, dort wohnt de Schnieder, en Huus achtern, dor wohnt de Schlachter, en Huus in de Mitt, dor wohnt de dicke Schmidt. Dat ole Johr, dat nieje Johr, Prost Neejohr, prost Neejohr! Und wenn dann immer noch niemand die Tür geöffnet hatte, ging es sehr laut weiter: Ole Olsch, givt nichts her! Dann sind wir schnell weggelaufe­n ... Elke Traub, Tönning

Raus aus dem Lockdown

Der dänische Weg überzeugt. Die Pandemie ist nicht nur eine medizinisc­he, sondern gesamtgese­llschaftli­che Herausford­erung, bei der man die Menschen durch eine transparen­te Politik und kluge überzeugen­de (Alltags-)Konzepte mitnehmen muss. Deshalb sollte Peter Tschentsch­er darüber nachdenken, eine Videokonfe­renz mit der Regierung in Kopenhagen zu vereinbare­n, um sich über das dortige Erfolgsmod­ell zu informiere­n, anstatt gerade unter wertetechn­ischen Aspekten Kompromiss­e mitzutrage­n, wonach Supermärkt­e zu Ostern geöffnet sind, während man gleichzeit­ig die Kirchen bittet, geschlosse­n zu bleiben! Rasmus Ph. Helt

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